Kathedrale des Heiligen Jakob in Šibenik – Denkmal der sakralen Architektur

Kathedrale © pixabay.com
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Dem römischen Kaiser Konstantin ist es zu verdanken, dass das Christentum den Schutz des Staates erhielt. Und damit öffnete der erste christliche Kaiser der abendländischen Geschichte auch der sakralen Architektur den Weg. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden überall auf dem Kontinent Kathedralen und Klöster. Zu einem Denkmal der europäischen sakralen Architektur wurde im kroatischen Šibenik die Kathedrale des Heiligen Jakob. Das eindrucksvolle Gotteshaus entstand im 15. und 16. Jahrhundert, wurde von der UNESCO auf die Welterbe-Liste gesetzt und ist seit vielen Jahren Anziehungspunkt für Pilger. Aber auch für die Teilnehmer von interessanten Schul- oder Klassenfahrten.

Von der Gotik bis zur Renaissance

Es sind nicht nur Eleganz und Schönheit, mit denen sich die Kathedrale des Heiligen Jakob in Šibenik von vielen anderen Kirchenbauten Kroatiens unterscheidet. Es sind vielmehr verschiedene Stilmerkmale und eine für damalige Zeiten ungewöhnliche Bauweise. Denn dies ist die einzige Kathedrale Europas, die komplett aus Stein errichtet wurde. Auch deshalb dauerte die Fertigstellung mehr als hundert Jahre. Geniale Baumeister standen bei diesem Bau Pate. Was in der Epoche der venezianischen Gotik begann, endete in jener der toskanischen Renaissance. In dieser Zeit beschäftigten sich Juraj Dalmatinac und Nikola Firentinac mit dem Meisterwerk in der dalmatinischen Metropole. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kirchenbauten entschieden sich die Baumeister für die Montage auf einem bis dahin nicht gekannten System von gerillten Steinplatten.

Gotteshaus von monumentaler Bedeutung

Jahrhundertelang reifte unweit der Mündung des Flusses Krka in das Adriatische Meer die Idee, einen kathedralischen Tempel des Christentums zu errichten. Denn bereits im Jahr 1298 erhielt Šibenik den Status einer Stadt und erfreute sich gleichzeitig eines eigenen Bistums. Sehr viel später begann man mit dem Bau der Kathedrale des Heiligen Jakob und entschied sich dabei für eine Architektur, die für damalige Zeiten revolutionär war. Die Kathedrale wurde an der südlichen Seite des zentralen Platzes in Šibenik errichtet und damit auf einem Terrain, das zu den ältesten Kernen der historischen Stadt zählte. An dieser Stelle stand einstmals die romanische Jakobskirche. Die Baumeister der Kathedrale entschieden sich für eine dreischiffige Basilika. Sie war und ist 38 Meter lang und 14 Meter breit. Juraj Dalmatinac arbeitete an der Fertigstellung „seiner“ Kathedrale bis zu seinem Tod im Jahr 1475. Ihm war es letztlich zu verdanken, dass sich der ursprüngliche Grundriss veränderte und das Gotteshaus eine monumentale Bedeutung erhielt. Ihm wurde vor der Kirche ein Denkmal gesetzt.

Die Filmkulisse für „Game of Thrones“

Nach dem Ableben Dalmatinacs lag die Fertigstellung der Kathedrale in den Händen venezianischer Architekten. Sie fühlten sich den ursprünglichen Ideen des legendären Baumeisters verpflichtet und verarbeiteten ausschließlich Steine von den Inseln Korčula, Susak, Brač, Rab und Krk. Das eigentliche Meisterwerk Juraj Dalmatinac hat die Stürme der Zeiten überstanden. Es handelt sich um ein Taufbecken, das sich im Erdgeschoss der südlichen Apsis befindet. Der steinerne Schmuck des Taufbeckens stellt Gott und die Engel dar. Die Taufkapelle versteht sich heute als Quelle des Lebens und wurde reich verziert. Neben den Skulpturen der vier Propheten sind auf dem Gewölbe die Reliefs von Engeln und das Haupt des Gottvaters zu sehen. Der Taufstein wird getragen von drei jungen Männern. Die gesamte Kathedrale des Heiligen Jakob von Šibenik offenbart die Verschmelzung von gotischen Baustilen und der Renaissance. Auch die Einflüsse der Regionen Italiens mit jenen der Toskana und Dalmatiens ist nicht zu übersehen. Eingeweiht wurde die Kathedrale im Jahr 1555.

Dreihundert Jahre später folgten verschiedene Renovierungen sowie die Ernennung des Gotteshauses zur „Basilica minor“ durch Papst Leo XIII. Die Kuppel der Kirche wurde während des Kroatienkrieges im Jahr 1991 schwer beschädigt und später wieder aufgebaut.

Das beispiellose Denkmal der europäischen sakralen Architektur diente im Übrigen dem Filmklassiker „Game of Thrones“ als Kulisse. Community: 0 Bewertungen
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