Beispielbild © pixabay.com
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Das Eifeler Bauernhaus in Adenau – ein Museum, das regionale Geschichte und Geschichten bietet

In manchen Orten lassen sich noch Bauernhäuser finden. Einige von ihnen werden noch immer bewohnt, andere sind dem Verfall preisgegeben. Die meisten von ihnen sind viele Jahrhunderte alt und haben einiges erlebt, was nicht in Vergessenheit geraten sollte. Das Museum im früheren Eifeler Bauernhaus in Adenau nimmt sich genau dieser Aufgabe an – und leistet einen wertvollen Beitrag für alle Menschen, die sich für vergangene Zeiten und heute nicht mehr vorstellbare Lebensumstände interessieren.

Die Zeit steht still

Wer den Hof des Bauernhauses in Adenau betritt, findet ihn ruhig und geordnet vor. Im Unterstand lagern Werkzeuge und Gartengeräte, ein kleines Beet mit Kräutern wartet auf die Ernte. Es ergibt sich der Eindruck, als würde hier bald das geschäftige Tageswerk beginnen, wenn die Bauernfamilie mitsamt ihren Mägden und Knechten aus dem wundervoll verzierten Fachwerkhaus mit den grün gestrichenen Balken tritt. Doch alles bleibt still, denn der Hof ist nicht mehr bewohnt – und die letzten Arbeiten wurden hier in den frühen 1960er Jahren verrichtet.

Das Haus stammt in seiner Grundform aus dem 17. Jahrhundert, wurde später jedoch erheblich umgestaltet. Lediglich die Balkenkonstruktion, die heute noch als Fachwerk erhalten ist, konnte die Zeit im Originalzustand überdauern. Der Hof gehörte einst der Familie Hübgen – und somit sicherlich wohlhabenden, aber keinesfalls vermögenden Landwirten. Deren letzter Nachfahre verstarb 1964. Dem Anwesen drohte der Verfall, ehe es renoviert, neu eingerichtet und im Jahre 1985 als Museum eröffnet wurde. Besucher erhalten dabei wertvolle Einblicke in die regionale Geschichte sowie in das bäuerliche Leben vom 17. bis in das 20. Jahrhundert.

Vom Erdgeschoss bis zum Dachboden

Beim Betreten des Gebäudes sind viele Gäste zunächst überrascht. Denn der Mythos, es handele sich bei Bauernhäusern um kleine Katen mit niedrigen Decken und wenig Platz, bewahrheitet sich hier nicht. Bereits der Eingangsbereich sowie das ins Obergeschoss führende Treppenhaus wurden umfangreich geplant. Die untere Etage wird von der guten Stube und der Küche eingenommen. Während die Körperwäsche oft in der Küche erledigt wurde, musste für die Notdurft also der Weg nach draußen angetreten werden.

Ebenfalls geräumig geht es im ersten Stock zu, der die Schlafzimmer für alle Personen umfasst. Dabei stellt sich eine kleine Besonderheit ein, denn der Bauer und seine Frau sowie die Kinder wohnten – wenn auch in getrennten Räumen – auf der gleichen Etage wie die Magd und der Knecht. Mit der einstigen Tradition, das Personal im Stall oder dort unterzubringen, wo gerade Platz war, wurde hier also gebrochen. Das mag allerdings auch dem Umstand geschuldet sein, dass der Dachboden, der dafür in Betracht käme, als Speicher für Getreide, Gemüse und Obst genutzt wurde.

Wertvolle Eindrücke ergeben sich aus den Details

Es ist zumeist aber nicht nur die Raumaufteilung, die den Besuchern etwas über das bäuerliche Leben der früheren Jahrhunderte berichtet. Vielmehr ist das heutige Museum originalgetreu eingerichtet worden. Gerade die wie achtlos hingestellten Alltagsgegenstände sind es dabei, die uns interessante Geschichten erzählen. So etwa die durchaus hochwertige Nähmaschine im ersten Stock, die gewiss nicht nur zur Ausführung eines Hobbys genutzt wurde – sondern die über das Verarbeiten von Stoffen gerade im Winter eine gute Möglichkeit bot, einen lukrativen Nebenverdienst zu erwerben.

Mal- und Schreibtafeln für die Kinder, ein weißes Nachthemd der Magd oder die Tabakpfeife des Bauern – dem sicherlich auch die Schnapsflasche in der Stube gehörte – sind weitere Details, die sich im ganzen Haus finden lassen. Manches davon mag auf den ersten Blick vertraut und vielleicht sogar belanglos wirken. Dennoch kündet all das von Zeiten und Lebensumständen, die für viele Menschen heutzutage kaum noch nachvollziehbar sind. Das Eifeler Bauernhaus in Adenau leistet daher einen wertvollen Beitrag zur regionalen Geschichte, der weit über den Hof der Familie Hübgen hinausreicht. Community: 0 Bewertungen
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