Höhenburg Stargard in Mecklenburg ist ein steinerner Zeuge des Mittelalters

Die mittelalterliche Festung ist eine der wenigen Höhenburgen im Norden Deutschlands

In der gleichnamigen Kleinstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern thront die mittelalterliche Höhenburg Stargard auf einem 90 Meter hohen Hügel. In der meist flachen Landschaft des Norddeutschen Tieflandes sind Burgen, die auf einer natürlichen Erhebung angelegt sind, ein seltener Anblick. Die stolze Festung einige Kilometer südöstlich von Neubrandenburg ist eine der wenigen erhaltenen Höhenburgen in Norddeutschland, die nördlichste Höhenburg Deutschlands und das älteste Profanbauwerk Mecklenburg-Vorpommerns. Erbaut wurde sie vor mehr als 750 Jahren, zwischen 1236 und 1260 von Brandenburger Markgrafen zur Sicherung ihrer nördlichsten Landesteile.

Heute besteht die Anlage aus insgesamt elf Backsteingebäuden, von denen einige der ursprünglichen Burg später hinzugefügt wurden. Sie umfasst eine Vorburg und eine nahezu oval angelegte Hauptburg mit einer schützenden Ringmauer und war ursprünglich von einem Burggraben umgeben.

Burg Stargard wird vom imposanten Bergfried überragt. Seine Mauern sind bis zu 4 Meter dick. Im Zeitraum von 1821 bis 1823 ließ der Architekt Friedrich Wilhelm Buttel ihn zu einem Aussichtsturm umbauen. Nach der Besteigung des 38 Meter hohen Turmes eröffnet sich ein eindrucksvoller Panoramablick über die mecklenburgische Landschaft. Tief unter dem Turm liegen die früheren Verliese, in denen nachgebildete Folterwerkzeuge an das finstere Mittelalter erinnern. Neben dem Bergfried befindet das Krumme Haus. Einst war es die Residenz der Burgherren. Nach einer Brandstiftung im Jahr 1919 brannte das Gebäude bis auf die Außenmauern nieder. Nach diesem Brand ist es bis heute eine Ruine.

Zur Hauptburg gehört ferner die Alte Münze. Während das Gebäude ursprünglich als Brauhaus diente, wurde es später zur Wohnstätte des Vogtes. Seinen Namen verdankt es der Tatsache, dass es von 1745 bis 1749 die Münzprägestätte für das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz war. Zeitweilig beherbergte es den Burggasthof „Zur Alten Münze“, der 1999 erneut eröffnete.

Die alten Gemäuer erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten

Im Laufe der Jahrhunderte hat die alte Burg so manches erlebt. 1758 wurde sie durch einen Großbrand zu großen Teilen zerstört. Brände, Blitzeinschläge und der Zahn der Zeit hinterließen deutliche Spuren. Auch wurde sie zum steinernen Zeugen einer ereignisreichen Vergangenheit. So diente sie 1631 dem kaiserlichen General Tilly, dem Nachfolger Wallensteins, als Hauptquartier bei der Belagerung und Erstürmung von Neubrandenburg im Dreißigjährigen Krieg.

Nicht minder grausam als Tillys Massaker war die Hexenverfolgung. In Mecklenburg wurden an die 4.000 Prozesse gegen Frauen, Männer und sogar Kinder geführt und fast 2.000 Menschen starben auf dem Scheiterhaufen. Einer der letzten mecklenburgischen Hexenprozesse fand 1726 auf Burg Stargard statt.

Doch die Burg sah auch weniger düstere Geschehnisse. Zu Beginn der 1870er Jahre betätigte sich die bekannte deutsche Malerin und Kunststickerin Mathilde Block für viereinhalb Jahre als Erzieherin auf Burg Stargard, um ihre Mutter finanziell zu unterstützen. Sie widmete sich der Erziehung der Kinder des Amtshauptmanns August von Fabrice, der im Krummen Haus seine Dienstwohnung hatte.

Burg Stargard ist ein spannender Ausflug ins Mittelalter

Burg Stargard ist der perfekte Rahmen, um die Fantasie in die längst vergangene Zeit von tapferen Rittern in glänzenden Rüstungen und bezaubernden Burgfräulein schweifen zu lassen. Die passende Untermalung hierfür sind die mittelalterlichen Kostüme der Gewandschneiderei. Mehr als 150 verschiedene Gewänder von Gesinde, Fürsten und Edelfrauen dürfen nicht nur bestaunt, sondern auch ausgeliehen werden.

Ein Erlebnis für die Sinne ist der Wurz- und Krautgarten, der nach dem Vorbild der mittelalterlichen Kloster- und Burggärten angelegt wurde. Zum Garten gehört außerdem ein Café.

Abwechslungsreiche Einblicke in die Geschichte vermittelt das Museum im Marstall in der Vorburg. Eine Ausstellung zur Kulturgeschichte des Pferdes erklärt die Funktion des um 1500 erbauten Gebäudes, das einst die fürstlichen Pferdeställe und die Räumlichkeiten für die Wagen und das Geschirr umfasste. Des Weiteren geben unzählige liebevoll präsentierte Exponate Aufschluss über die reiche Geschichte der Burg, der Stadt und der Region. Community: 0 Bewertungen
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