Die Rundkirche von Bjernede - Dänemark


Dänemarks größte Insel Seeland empfängt seine Besucher mit einer Vielzahl historischer Sehenswürdigkeiten. Während die Bauten und Denkmäler Kopenhagens, Schloss Frederiksborg oder das über der alten Ringburg Trelleborg errichtete Wikingermuseum weithin bekannt sind, genießen andere - oft völlig zu Unrecht - eine derartige Aufmerksamkeit nicht. Zu diesen gehört die Kirche von Bjernede, deren Geschichte weit ins Mittelalter zurückreicht und die heute die einzige Rundkirche auf Seeland ist. Neben ihrer seltenen Gestaltung sind es vor allem die rund 850 Jahre ihres Bestehens, die zahlreiche mehr oder weniger sichtbare Spuren hinterlassen haben. Um diese zu erkunden, müssen Sie sich in den zentralen Bereich der Insel Seeland begeben, wo Sie etwa 50 Kilometer südwestlich der Stadt Roskilde die Kommune Sorø mit ihrer Kirchspielgemeinde Bjernede Sogn und deren einmalige Kirche von Bjernede erwartet.

Ein Blick zurück

Am heutigen Standort der Kirche von Bjernede befand sich bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts eine hölzerne Dorfkirche. An ihrer Stelle wurde um das Jahr 1150 von einem nahen Verwandten des Bischofs eine neue Holzkirche erbaut. Dessen Sohn ließ diese Kirche etwa 25 Jahre später durch eine steinerne Kirche mit eckigem Chor und Apsis ersetzen. Sie wurde der Heiligen Jungfrau Maria und dem Heiligen Laurent gewidmet. Das Baumaterial bestand aus in der Umgebung gefundenen Felsbrocken und den zur damaligen Zeit erfundenen „Mönchssteinen". Bei diesen handelte es sich um gebrannte Ziegel, die damals auch als gebackene Steine bezeichnet wurden. Mächtige Mauern, die etwa 1,50 Meter dick waren, umgaben das Untergeschoss der Rundkirche, welches einen Durchmesser von etwa 12 Metern hatte. Der dunkle Innenraum war mit Steinzeugfliesen und einigen Bildern geschmückt. Vier mächtige Rundsäulen dienten als Stützen für die darüber aus gemauerten Backsteinen errichtete Halle und ein das Bauwerk nach oben abschließendes Kegeldach.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das baufällig gewordene Mauerwerk durch ein Neues ersetzt und das Dach als nun wesentlich niedrigeres Satteldach gestaltet. Dem Eingang wurde eine Art Veranda vorgesetzt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Zuge einer weiteren umfassenden Restaurierung das kegelförmige Dach mit einer Turmspitze wiederhergestellt. Der Saal im Obergeschoss erreichte damit eine Höhe von 3,50 Meter. Der Chor erhielt seine ursprüngliche Gestalt zurück und der Altar wurde erneuert.

Ein Besuch in der Kirche von Bjernede

Wenn Sie den Weg ins etwas abseits gelegene Bjernede nicht gescheut haben, erwartet Sie eine Kirche, die nur wenig den heutigen Vorstellungen von einem Gotteshaus entspricht. Bereits auf den ersten Blick werden die fehlenden Sitzgelegenheiten mit einem gewissen Erstaunen registriert. Bedingt durch die vier gewaltigen Säulen sind von vielen Standorten aus weder ein Blick auf die aus der Spätrenaissance stammende Kanzel noch auf den Platz des Priesters am Altar möglich. All das findet eine Erklärung darin, dass mittelalterliche katholische Kirchen zu Ehren Gottes und keinesfalls für dessen Anbetung erbaut wurden. Auch waren die Messen sehr kurz und die Kirchen viel mehr Orte für Momente des Vergebens und Schweigens. Zur weiteren heutigen Ausstattung gehören ein mit einem Text versehenes Altarbild aus dem Jahr 1615, ein Kronleuchter mit zwölf Kerzen, ein als sehr alt eingestuftes Taufbecken und ein Grabdenkmal. Das Glasfenster über der Orgel wurde um das Jahr 1500 eingesetzt und brachte mehr Licht in den bisher sehr dunklen Kirchenraum.
Über eine gewundene, schmale Steintreppe in der Nähe des Eingangs gelangen Sie in den oberen Saal. Er wird durch sechs romanische Doppelfenster erhellt. Die von unten in den Raum führenden vier Säulen haben hier eine quadratische Form. Eine kleine Holztreppe führt hinauf in den achteckigen Turm, der seine Spitze erst um das Jahr 1890 erhielt. Was die Nutzung dieses Raumes in den zurückliegenden Jahrhunderten betrifft so kursieren mehrere, jedoch durchweg unbestätigte Varianten. Community: 0 Bewertungen
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