Das Grand Théâtre in Bordeaux

Wer beim Begriff „Bordeaux“ zunächst einmal spontan an Wein denkt, liegt nicht allzu verkehrt, denn die im Südwesten von Frankreich gelegene Stadt Bordeaux ist Namensgeber für den weltberühmten roten Traubensaft in gegorener Form. Zusätzlich ist die Hafenstadt – am Fluss Garonne gelegen und nur etwa 30 Kilometer vom Golf von Biskaya entfernt – ein UNESCO-Welterbe, das vor allem geprägt ist von der Architektur des 18. und 19. Jahrhunderts. Zu den architektonischen Highlights dieser Epochen zählt das „Grand Théâtre“ von Bordeaux, das sowohl für die Oper und die Operette als auch für Theaterstücke, Konzerte und andere kulturelle Aufführungen und Ausstellungen genutzt wird.

250-jähriger Bestand an klassizistischer Architektur

Das Theater ist zentral am „Place de la Comédie“ unweit des Garonne gelegen. Es verfügt über 1.100 Besucherplätze und ist vergleichbar mit den ebenfalls im 18. Jahrhundert entstandenen Theatern in Versailles und Turin, die als Spielstätten für die Oper konzipiert wurden. Der nahezu rechteckige Bau, der sich im neoklassizistischen Stil präsentiert, imponiert von außen durch zwölf korinthische Säulen an der Frontseite, die Teil des umlaufenden Peristyls sind. Sie werden von Steinfiguren der neun Musen und der drei Göttinnen Juno (Göttin der Familie), Venus (Göttin der Schönheit) und Minerva (Göttin der Weisheit) auf der Balustrade bekrönt. Innen ersetzen dorische Säulen die korinthischen und leiten in eine in hellem Naturstein gehaltene Innenausstattung über. Die hohen Vollgeschosse werden mit einem niedrigen Dachgeschoss abgeschlossen und durch ein leicht geneigtes Metalldach geschützt. Eine über die gesamte Front laufende Freitreppe verfügt über fünf Stufen und lädt zum Verweilen und Beobachten des von Straßenbahnschienen durchkreuzten „Place de la Comédie“ ein.

Querverweise in die französische Geschichte

Für die Planung und Errichtung des Theaters wurden sieben Jahre benötigt, bevor es 1780 mit dem Drama „Athalie“ des französischen National-Autors Jean Racine eröffnet werden konnte. Der zuständige Pariser Architekt Victor Louis (1731-1800) war von einem Großneffen des berühmten Kardinals Richelieus, Armand de Vignerot du Plessis (1696-1788), persönlich für das Bauvorhaben herangezogen worden und ist später unter anderem für die Errichtung der Comédie-Française (Salle Richelieu) in Paris verantwortlich gewesen. Er gab dem Auditorium eine runde Kuppel, die mit einem anspruchsvollen Deckenfresko von Jean-Baptiste-Claude Robin ausgestaltet wurde. Er setzte auf den Baustoff Holz, um eine perfekte Akustik für die Zuschauer zu erzielen. Die noch heute im Inneren präsenten Farben Blau, Weiß und Gold des Grand Théâtre in Bordeaux sind als Hommage an die Farben des französischen Königshauses zu sehen. Nichtsdestotrotz wurde das Theater in seiner wechselvollen Geschichte beispielsweise 1871 für die Nationalversammlung genutzt, um die dritte Republik auszurufen, die bekanntlich gänzlich ohne eine Beteiligung der Monarchie auskam. Community: 0 Bewertungen
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