Beispielbild © unsplash.com
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Botanischer Garten Jena

Der Botanische Garten in Jena gehört zur Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nicht nur durch die zentrale Lage in der Stadtmitte ist der Botanische Garten eine touristische Attraktion und hat als grüne Lunge eine wichtige Funktion für das Klima in der Stadt. Besucher können auf den 4,5 Hektar Grundfläche in Frei- und Gewächshausanlagen etwa 12.000 Pflanzenarten aus sämtlichen Vegetationszonen unserer Erde bewundern.

Freiland

Im Freiland des Gartens gibt es Anlagen, in denen Pflanzen nach Verwandtschaft angeordnet sind, so wie etwa das Goethegarten-System. Bei anderen Anlagen wiederum stehen pflanzengeografische Aspekte im Mittelpunkt (Alpinum). Ein weiterer Bereich ordnet die Pflanzen nach ihrer Verwendung (Nutz- und Heilpflanzen). Die Gehölze des botanischen Gartens sind mit einer Sammlung von etwa 900 Arten und Sorten vertreten.

Gewächshäuser

Die Schaugewächshäuser des Botanischen Gartens Jena sind in zwei Bauphasen entstanden. Das Victoria-Haus ist 1969 nach Abbruch neu errichtet worden. Die anderen Gewächshäuser stammen aus 1980 bis 1983. Es sind etwa 1.500 m² Gewächshausfläche zugänglich für die Besucher. Die Eingangshalle beherbergt eine große Orchideenvitrine, ein Terrarium mit Fröschen (südamerikanische Baumsteiger) und ein sogenanntes Paludarium, das einer südostasiatischen Flusslandschaft nachempfunden ist und entsprechende Pflanzen, Fische und Unken enthält.

Die Gewächshausanlagen enthalten verschiedene Themenhäuser

Sukkulentenhaus: Im Sukkulentenhaus befinden sich Pflanzen, die an ein trockenes Klima angepasst sind. Darunter befinden sich zahlreiche Kakteen aus Nord- und Südamerika. Aber auch Sukkulenten aus Madagaskar und Australien sowie aus afrikanischen Wüstenregionen, Halbwüsten und Trockengebieten.

Kalthaus: Das Kalthaus ist das Heim von Pflanzen, die in mediterranem Klima zuhause sind. Im Winter werden sie kühl aber frostfrei gehalten. Es entspricht dem Klima im Mittelmeerraum, in Südafrika, Australien, Neuseeland und Kalifornien. Die typischen Pflanzen sind Oliven, Zitrusgewächse, Eukalyptusbäume, Banksien und Proteen.

Tropenhaus: Das ist das höchste und größte Schauhaus im botanischen Garten. Neben bekannten tropischen Pflanzen aus allen tropischen Erdteilen werden hier auch weniger bekannte Nutzpflanzen gezeigt.

Evolutionshaus: In diesem Haus können Besucher in vergangene Welten eintauchen. Sie können sich vorstellen, welche Pflanzen die Vegetation der Erde früher beherbergte. So beherrschten zum Beispiel in der frühen Kreidezeit sogenannte Nacktsamer und Farne die Pflanzenwelt. Attraktive Blüten gab es da noch nicht.

Victoriahaus: Das Haus hat seinen Namen von der Riesenseerose Victoria cruziana. Deren Heimat sind die großen, langsamen Flüsse der Tropen Südamerikas. In diesem Haus befinden sich besonders viele Bromeliengewächse, welche typische Aufsitzerpflanzen in den Neotropen sind. Ein Besuch lohnt sich vor allem zwischen April und Oktober wegen der bunten tropischen Schmetterlinge.

Geschichte

Alles begann im Jahr 1586 als an der Universität ein kleiner Medizinergarten gegründet wurde. Er diente Pharmazeuten und Medizinern zur Ausbildung und Forschung. Nach Leipzig stellt somit der Botanische Garten Jena die zweitälteste deutsche Einrichtung dieser Art dar. In den Jahren 1630 bis 1631 wurde er erweitert. Um 1640 wurde er von Herzog Wilhelm der IV. zu Sachsen um 1,3 Hektar vergrößert. Der neue Teil ging jedoch 1663 zurück an den Hof.

Kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe erhielt 1776 die Aufsicht über die Anstalten für Kunst und Wissenschaft und den Auftrag, eine botanische Einrichtung zu errichten. Mit August Johann Georg Carl Batsch hatte er einen begeisterten Botaniker an seiner Seite. Batsch wurde im Jahr 1794 erster Direktor des Botanischen Gartens.

Nach Verwüstungen durch den napoleonischen Feldzug entwickelte Friedrich Siegmund Voigt den Garten ab 1808 weiter. Goethe veranlasste im Jahr 1794, den Bau einer Wasserleitung, mehrerer Gewächshäuser und des Inspektorhauses. Gern verbrachte Goethe Zeit mit botanischen Studien und Dichtkunst. Heute erinnert ein großer Ginkgobaum an diese Zeit („Goethe-Ginkgo“).

Der Botanische Garten heute

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Garten rasant weiterentwickelt. Im Jahr 1953 ist das Alpinum entstanden, das im Wesentlichen bis heute besteht. 1969 wurden Victoriahaus und die neue Systemanlage vollendet. Die restlichen Schauhäuser entstanden in den frühen Achtzigerjahren. Ein Besuch dieser geschichtsträchtigen Anlage ist unbedingt einen Ausflug nach Jena wert.
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