
Klettersteig auf der Müngstener Brücke: Eisenbahngeschichte hautnah
Die Müngstener Brücke ist die höchste Eisenbahnbrücke in Deutschland. Mit 107 Metern Höhe überspannt sie das Tal zwischen den Städten Remscheid und Solingen in Nordrhein-Westfalen. Seit 2021 gibt es mit dem Klettersteig auf der Müngstener Brücke die Möglichkeit, den mit Geländern und Stufen ausgestatteten Brückenbogen auf geführten Touren hautnah zu erleben. Die Tour führt dabei bis zum höchsten Punkt des Bogens und wird mit einem atemberaubenden Ausblick auf den Müngstener Brückenpark und die Wupper belohnt.Die Müngstener Brücke
Die Müngstener Brücke ist nicht nur die höchste Eisenbahnbrücke der Bundesrepublik, sondern vor allem auch Zeugin des 20. Jahrhunderts und der Geschichte des Rheinlands. 1897 wurde die Brücke nach mehrjähriger Bauzeit als Kaiser-Wilhelm-Brücke fertiggestellt. Seither stellt sie mit ihren insgesamt 465 Metern Länge einen wichtigen Teil der Eisenbahninfrastruktur in der Region dar.Mit dem Ende des Kaiserreichs wurde die Brücke 1918 in Müngstener Brücke umbenannt. Der Name leitete sich damals von der Siedlung Müngsten auf der Nordseite des Tals ab. Die Siedlung existiert heute nicht mehr. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Brücke weitgehend unbeschadet, sodass sie nach einigen Ausbesserungsarbeiten in den Nachkriegsjahren weiter genutzt werden konnte. Auch für das nahegelegene Ruhrgebiet, den Bergbau und die damit verbundene Industrie spielte die Müngstener Brücke eine wichtige Rolle.
In den 2010er Jahren wurde die Brücke in einem mehrjährigen Prozess zunächst saniert und danach restauriert. Sowohl für den Personen- als auch den Güterverkehr war sie deshalb in Summe mehrere Jahre nicht befahrbar. Erst seit 2021 ist die Brücke wieder vollständig nutzbar.
Seit 2012 gibt es zudem Bemühungen, die Brücke als sogenanntes transnationales UNESCO-Welterbe anerkennen zu lassen. Gemeinsam mit Brücken aus Portugal, Italien und Frankreich soll die Müngstener Brücke als Beispiel für „Europäische Bogenbrücken des späten 19. Jahrhunderts“ geschützt werden. Auch dieser Bewerbung ist die Entstehung des Brückensteigs zu verdanken.
Der Brückensteig
Seit 2021 wird der Klettersteig auf der Müngstener Brücke (oft als „Brückensteig“ bezeichnet) angeboten. Im Rahmen geführter Touren haben dabei Besuchergruppen die Möglichkeit, den Brückenbogen von unten zu erklimmen. Der Bogen wurde dazu im Laufe der Restaurierungsarbeiten mit Geländern und Treppenstufen ausgestattet. Tatsächliches Klettern ist auf dem Steig also nicht erforderlich. Dennoch werden alle Tourenteilnehmerinnen und -teilnehmer beim Besuch der Brücke natürlich professionell gesichert. Dabei kommen spezielle Karabinerhaken zum Einsatz, die ausschließlich von den Tourguides geöffnet werden können. Damit eignet sich die Tour nicht nur für Ausflüge mit Jugendlichen, sondern auch mit Grundschulkindern.Die Touren dauern etwa zweieinhalb Stunden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Gruppengröße auf maximal 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschränkt ist. Beim Besuch mit größeren Schulklassen kann es daher erforderlich sein, die Klasse im Vorfeld zu trennen.
Rund um die Brücke
Glücklicherweise gibt es unmittelbar um die Brücke herum aber ebenfalls einiges zu erleben. Der direkt unter der Brücke angelegte Brückenpark lädt dabei nicht nur zum entspannten Aufenthalt ein. So findet sich hier etwa die „Eventschmiede Solingen“, die es Gruppen und auch Einzelbesuchern ermöglicht, sich dem Thema Schmieden mit praktischen Übungen zu nähern. Gerade für kleinere Kinder ist auch die Schwebefähre über die Wupper ein tolles Erlebnis. Weiterhin finden sich in der unmittelbaren Nähe der Müngstener Brücke zum Beispiel das Schloss Burg, das mit Ausstellungen und Führungen ans Mittelalter heranführt, und das Deutsche Werkzeugmuseum. Hier wird mit Exponaten von der Steinzeit bis in die Gegenwart gezeigt, wie der Mensch sich über die Jahrtausende entwickelt und mit seiner Umwelt interagiert hat. Community: 0 BewertungenBewerten Sie diesen Ort.
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