
Erlebniswelten Grubenfeld – mit dem Basalt durch die Jahrtausende
In der Voreifel ist vor langer Zeit ein ganz besonderes Gestein entstanden: Der Basalt galt unseren Vorfahren aufgrund seiner Eigenschaften als ideales Baumaterial. Doch wer den grauen bis schwarzen Rohstoff verarbeiten wollte, musste ihn zunächst der Erde abringen. In Mayen ist daraus über Jahrtausende hinweg nicht nur eine florierende Industrie, sondern auch ein Mittelpunkt für das Arbeiten und Leben ganzer Generationen an Menschen entstanden.Der Basaltabbau im Wandel
Basalt existiert in der Osteifel seit etwa 140.000 bis 200.000 Jahren. Das heutige Gestein sprudelte einst als heiße Lava aus dem Vulkan des Bellerbergs – und legte damit das Fundament, auf dem eine ganze Region noch viele Jahrtausende später in Wohlstand leben konnte. Denn aufgrund seiner Härte und Widerstandsfähigkeit wird Basalt gern für den Bau von Häusern oder Straßen eingesetzt. Und das nicht erst heute, sondern bereits vor mehr als 7.000 Jahren. In einer Epoche also, die als Mittelsteinzeit (Mesolithikum) bekannt ist.Verfahren und Geräte haben sich im Laufe der Jahrtausende aber erheblich verändert. Das Museum will seinen Besuchern dabei nicht nur einen interessanten Einblick in den Abbau, den Transport, die Verarbeitung und den Handel des Basalts auf Schautafeln und Bildschirmen ermöglichen – sondern sie ebenso zum Mitmachen animieren. Vor Ort kann also erlebt werden, welch großen Einfluss manch kleine Erfindung hatte. Vom steten Fortschritt der Technik profitierten indes nicht alleine die Mengen des Abbaus, die vor allem in der Zeit der Industrialisierung von einem Rekord zum nächsten eilten. Vielmehr waren es die Menschen, die den größten Nutzen aus den sich bessernden Arbeitsbedingungen zogen.
Arbeits- und Lebensmittelpunkt lagen eng beisammen
Die Dauerausstellung nimmt dabei nicht nur die Arbeiter in den Blick, die – zum Teil unter Tage – einer schweren Tätigkeit nachgingen, die dem Körper meist im Laufe weniger Jahre jede Kraft und Substanz raubte. Vielmehr möchte das Museum die allgemeinen Lebensbedingungen darstellen, die im heutigen Mayen über Jahrhunderte hinweg üblich waren. Immerhin galt die Basaltgrube als größter Arbeitgeber der nahen Region. Alles, was sich hier tat, hatte einen unmittelbaren Einfluss auf die Menschen der umliegenden Orte.Gezeigt wird somit nicht nur, wie in Mayen gelebt und gearbeitet wurde. Sondern auch, wie sich die Angestellten der Grube zu immer größer und mächtiger werdenden Verbindungen zusammenschlossen, aus denen eine der ersten deutschen Gewerkschaften entstehen sollte. Die Erlebniswelten Grubenfeld wollen die sozialen Zustände früherer Epochen nicht beschönigen, sondern den Gästen das harte Leben – nicht selten wurde das Gestein an sieben Tagen in der Woche gebrochen – unverfälscht vorführen. Beantwortet wird somit auch die Frage, auf welche Absicherungen die Familien hoffen durften, wenn etwa der Vater in der Grube verletzt wurde oder sogar verstarb.
Wo es kreucht und fleucht
Haben die Menschen den Basalt über Jahrtausende hinweg hier abgebaut, so sind sie mittlerweile nur noch Randfiguren, die das Museum besuchen oder die an einer der geführten Touren teilnehmen. Denn längst haben Flora und Fauna das Gebiet für sich beansprucht. So sind einige der Felswände mit Pilzen, Moosen und Flechten verziert. Das feuchtwarme Klima in der Grube bildet den idealen Standort für alle Gewächse, die selbst unter schwierigen bis kargen Bedingungen gut gedeihen. Oft handelt es sich dabei um sogenannte Pionierpflanzen, die den vegetationsfreien Lebensraum erstmalig besiedeln.Und wo es grünt, da lassen auch Tiere nicht lange auf sich warten. Naturschützer vermuten, dass sich in der Basaltgrube bis zu 50.000 Lebewesen aufhalten. Meist handelt es sich dabei um Fledermäuse, Reptilien wie Schlangen und Kröten sowie um Nage- und kleine Raubtiere, zu denen Ratten, Mäuse, Hasen, Marder und mancher Dachs gehören. Der Besuch der Erlebniswelten Grubenfeld gewährt also nicht nur wertvolle Einblicke in den Abbau des Basaltgesteins bis in die Jungsteinzeit. Vielmehr beleuchtet die Dauerausstellung auch das hiesige Arbeiten und Leben – und zeigt, wie das gesamte Areal mehr und mehr von der Natur in Anspruch genommen wird. Community: 0 Bewertungen
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