Gedenkstätte Bautzen

Dabei handelt es sich um Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer der politischen Gewaltherrschaft der Stasi. Die Gefängnisse Bautzen I (Gelbes Elend) und II (Stasi-Gefängnis) gehören zur Stiftung Sächsischer Gedenkstätten.

Wer hat die Gedenkstätte gegründet?

Ehemalige Bautzen-I- und -II-Häftlinge hatten 1990 das Bautzen-Komitee gegründet. Dem Antrag wurde nach einem Besuch der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages stattgegeben, hier eine Gedenkstätte zu errichten, nachdem die Haftanstalt Bautzen II 1992 geschlossen wurde. Es sollte nicht nur eine Gedenkstätte, sondern auch ein Museum eingerichtet werden. Die Gräueltaten der sozialistischen und kommunistischen Diktatur sollten niemals in Vergessenheit geraten. Deshalb war es wichtig, dass der Originalzustand der beiden Haftanstalten erhalten blieb. 1994 wurde an einer Erweiterung des Konzeptes durch die Aufnahme des Unrechts an die NS-Diktatur gearbeitet. Die große Herausforderung besteht darin, drei Verfolgungsperioden

  • der Zeit der sowjetischen Besatzungsmacht,
  • der SED-Diktatur und
  • der nationalsozialistischen Diktatur

aufzuarbeiten. Seit 1999 ist Silke Klewin die Leiterin der Gedenkstätte Bautzen.

Was ist zu sehen?

Es gibt drei Ausstellungsräume. Die Chronik der beiden Gefängnisse steht im Zentrum und wird durch viele Fotos dokumentiert. Die Geschichte des Gefängnisses wird anhand der Biografien 42 ehemaliger Insassen erzählt. Eine kurze Filmsequenz und einige Originalgegenstände untermauern die Erzählungen. Eine Zellenkonstruktion wurde nachgebaut und kann auch betreten werden. Abwechselnde Ausstellungen wechseln mit ständigen Sammlungen ab. Zellenhöfe, das Gefangenenhaus sowie ein Gefangenentransporter können ebenfalls besichtigt werden.

Die Bildungsangebote der Gedenkstätte

Überblicksführungen und Schwerpunkt-Führungen wechseln einander ab. Dabei kann zwischen „Spurensuche“, „Speziallager Bautzen, 1945-1956“, „Walter Kempowski im Speziallager“ und „Stasi-Gefängnis Bautzen II, 1956-1989“ gewählt werden. Die Schüler können bei den Führungen ihr politisches Wissen testen. Das betrifft den Nationalsozialismus, die friedliche Revolution in Bautzen sowie das sowjetische Speziallager Bautzen. Veranstaltungen wie Konzerte, Podiumsdiskussionen, Buchvorstellungen, Film- und Theateraufführungen runden das reichhaltige Programm ab. Fortbildungen werden ebenfalls angeboten. Auf Anfrage kann ein Kontakt mit Zeitzeugen herbeigeführt werden. Darüber hinaus verfügt die Gedenkstätte über ein Foto- und Dokumentenarchiv sowie eine Präsenzbibliothek.

Worauf sollte geachtet werden?

Wenn an eine Besichtigung gedacht wird, sollte auf das Alter der Kinder geachtet werden. Der Besuch ist ab 14 Jahren anzuraten. Die Gedenkstätte ermöglicht es, Interessierten wie dem Lehrkörper oder Fachpersonal tiefere Einblicke zu gewinnen. Der Grundgedanke dabei ist, dass sich diese Ereignisse nie wiederholen sollen. Das Archivmaterial dient dazu, zu beweisen und vor Augen zu führen, dass sich die Dinge auch wirklich so zugetragen haben. Viele Menschen können sich nämlich nicht vorstellen, wozu andere fähig sind. Einige der Betroffenen möchten nie wieder darüber sprechen. Andere wiederum häufig, um das Erlebte bessere aufarbeiten zu können. Es dauert seine Zeit, bis diese Erlebnisse einigermaßen verarbeitet werden können. Ganz vergisst niemand diese schweren Traumata. Darauf sollte Rücksicht genommen werden, wenn der Kontakt mit einem Zeitzeugen gesucht wird.

Die Zeitzeugen

Wie die letzten Ereignisse gezeigt haben, vergessen die Menschen, die nicht wirklich direkt mit den Vorkommnissen und Gräueltaten zu tun hatten. Junge Menschen glauben meist nur das, was sie selbst sehen oder erlebt haben. Leider gibt es bereits junge Menschen, die glauben, der Nationalsozialismus wäre eine Erfindung. Manche nutzen diesen Irrglauben aus, um sich zu bereichern. Eine Wiederbetätigung muss verhindert werden. Der beste Weg dazu ist Information und Aufklärung. Es wird immer weniger Zeitzeugen, vor allem des Nationalsozialismus, geben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die geschichtliche Dokumentation aufrechterhalten und weitergegeben wird. So traurig und schrecklich diese Zeiten waren, so wichtiger ist es, dass diese nicht in Vergessenheit geraten. Das ist die eindringliche Warnung zahlreicher Zeitzeugen des Holocausts. Einige geben ihre Erfahrungen an die Enkel, mit denen sie erst mit 90 darüber gesprochen haben, weiter. Das kostet nach so langer Zeit schmerzvolle Überwindung. Sie tun es dennoch, um zukünftige Generationen vor Schaden zu bewahren.

Angaben des Inhabers:

Adresse:

Weigangstr. 8a
02625 Bautzen
zur Karte…

Öffnungszeiten:

täglich 10:00-18:00
Freitag 10:00-20:00

Öffentliche Führungen für Einzelbesucher und Familien:
Freitag 17:00
Samstag, Sonntag und an Feiertagen um 11:00 Uhr und um 14:00 Uhr
Anmeldungen im Vorfeld sind nicht möglich.

Preise:

kostenfrei
Garagenhof der Gedenkstätte Bautzen, im Hintergrund das Hafthaus
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