
Die Sauerländer Kleinbahn – eine Fahrt im historischen Zug genießen
Das Reisen gestaltet sich immer schneller, komfortabler und effizienter. Die zu passierende Strecke verliert an Bedeutung bei dem Versuch, das Ziel möglichst bald zu erreichen. Doch wie sah die Zugfahrt eigentlich vor einem Jahrhundert aus? Eine Frage, die sich mit der Sauerländer Kleinbahn beantworten lässt.Reisen wie zu Omas Zeiten
Alte Eisenbahnen und die dazugehörigen Waggons erfreuen sich einer großen Beliebtheit – und sind doch nur selten zu bewundern. Der Märkische Museums-Eisenbahn e.V. hat aus diesem Grund mehrere Strecken in unterschiedlicher Länge für eine nostalgische Schmalspurbahn errichtet. In der Stadt Herscheid am Bahnhof Hüinghausen beginnt die rund einstündige Fahrt, die Kurs auf das nur wenige Kilometer entfernte Plettenberg nimmt. Im Vordergrund steht hier also das gemütliche Reisen, das sich gern ein wenig Zeit nimmt, um den Zug und die Schienenführung zu genießen.Der ausgewählte Abschnitt wurde übrigens im Jahre 1915 geplant – und sollte ein Verbindungsstück auf dem Bahnweg zwischen Köln und Kassel darstellen. Allerdings kam es zu abweichenden Auffassungen: Einerseits standen die beteiligten Städte, durch die sich die Schienen winden sollten – andererseits die Eisenbahngesellschaft, die nicht bereit war, nach deren Wünschen zu bauen. Kurzum: Die Linie endete zu jener Zeit bereits in Plettenberg und wurde gar nicht erst bis nach Herscheid fortgesetzt. Im Jahre 1984 erwarb der Märkische Museums-Eisenbahn e.V. das gesamte Gelände und baute die Strecke gemäß der historischen Vorgaben nach.
Zwischen Mai und Dezember im Einsatz
In jedem Jahr veröffentlicht das Museum einen Fahrplan, dem die Termine der einzelnen Fahrten – meist finden an den genannten Tage mehrere davon statt – entnommen werden können. Da sich das Angebot vornehmlich an Schulklassen, Familien und somit hauptsächlich an Kinder richtet, verwundert die Vielzahl an Sonderfahrten nicht. Hier darf dann nur mitfahren, wer sich in Begleitung einer Laterne, einer Schultüte oder seines liebsten Kuscheltieres befindet. Ganz rasant geht es dagegen am Blaulicht-Tag zu: Hier darf nicht nur die Schmalspurbahn bewundert werden, vielmehr treffen vor dem Bahnhof Hüinghausen auch historische Fahrzeuge der Feuerwehr ein.Erwachsene sollen allerdings ebenfalls ganz auf ihre Kosten kommen. Das gelingt bei der Erntedank- oder der Grünkohlfahrt am besten, die jeweils im Herbst stattfinden – und bei denen für das leibliche Wohl gesorgt wird. Den Abschluss eines Jahres bilden die mehrmals terminierten Nikolaustouren. Unter den Gästen begrüßt die Sauerländer Kleinbahn dann sogar den Weihnachtsmann, der die Kinder auf ihrer Fahrt durch die adventlich geschmückte Landschaft begleitet – natürlich wird jedem der kleinen Passagiere dabei eine eigene Nikolaustüte überreicht. Allerdings ist bei diesen Fahrten die Nachfrage besonders groß. Wer mit mehreren Personen teilnehmen möchte, sollte die Tickets vorab reservieren.
Auch am Bahnhof gibt es viel zu sehen
Die bereits erwähnte historische Feuerwehr bildet nur eines der Highlights, die über das Jahr am Bahnhof Hüinghausen bewundert werden können. Ebenso wird ein Tag mit Oldtimern eingeplant, an dem manches seltene – und häufig erstklassig restaurierte – Automobil aus dem frühen 20. Jahrhundert in Augenschein genommen werden kann. An die technisch versierten Erwachsenen richtet sich dagegen der Modelleisenbahntag, an dem die oftmals einzigartigen und in liebevoller Detailarbeit errichteten Spielzeugbahnen mitsamt ihren Strecken präsentiert werden, die unter den fleißigen Händen regionaler Hobbybastler entstanden sind.Natürlich darf bei den normalen Touren, bei den Sonderfahrten und bei solchen Events die leibliche Stärkung nicht fehlen. Das ebenfalls nostalgisch eingerichtete Café am Bahnhof Hüinghausen erlaubt den Erwerb und den Verzehr von kleinen Snacks und Getränken. Hier stehen etwa Teigwaffeln, Eiscreme und Kuchen auf dem Menü. Häufig wird das Angebot im Sommer um gegrillte Würste und Fleischstücke erweitert. Es sollte sich also für jeden Geschmack eine kleine Stärkung finden lassen. Bei den Sonderfahrten können in diesem Rahmen sogar Fischbrötchen oder Kartoffelgerichte zubereitet werden. Und wer derlei Speisen erwirbt, unterstützt mit dem Geld sogar den Märkischen Museums-Eisenbahn e.V. für weitere Fahrten. Community: 0 Bewertungen
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