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Das Übersee-Museum Bremen

Aussenansicht des Museums c Uebersee Museum Bremen Foto Matthias Haase
Aussenansicht des Museums c Uebersee Museum Bremen Foto Matthias Haase

Die Metropole an der Weser war schon früh ein Knotenpunkt für den Seehandel

Wann genau die ersten Schiffe ab Bremen regelmäßig die annähernd 60 Kilometer über die Weser bis zur nahen Nordsee bewältigten, um von dort aus auf weitere Weltmeere zu fahren, lässt sich aus heutiger Sicht leider nicht präzise festlegen. Fest steht aber jedoch, dass die geografisch günstige Lage der im Jahr 782 erstmals urkundlich erwähnten Stadt unweit der Wesermündung der städtischen Wirtschaft in Form von Werften, Schifffahrt und Seehandel schon früh wichtige Impulse verlieh und schon im Mittelalter zu viel Wohlstand verhalf. Ab dem 11. Jahrhundert sorgte der Handel mit England und Norwegen sowie den Niederlanden für große Gewinne und ebensolches Selbstbewusstsein. Spätestens mit der Zugehörigkeit zur Hanse ab 1260 erlebte Bremen durch seine Teilhabe am Fernhandel vorrangig mit Nord- und Nordwesteuropa eine noch bedeutendere Blütephase. Zeugen des damaligen Reichtums sind heute so berühmte und häufig auch von Teilnehmern einer Klassenfahrt oder Studienreise besichtigte sowie als UNESCO-Weltkulturerbe gelistete Bremer Sehenswürdigkeiten wie die über 5 Meter hohe steinerne Rolandstatue von 1404 und das Rathaus von 1409 auf dem fast 3.500 m² großen Bremer Marktplatz.

Aus heutiger Sicht ist die damalige Vorführung lebender Menschen problematisch

Auch nach dem endgültigen Niedergang und Ende der Hanse im späten 17. Jahrhundert blieb Bremen den Meeren und dem Handel treu und konnte von seiner langen Erfahrung profitieren. Das nach fast ganz Europa in großen Mengen exportierte und beliebte Bremer Bier sowie die bei Seeleuten als stabil, wendig und zuverlässig geltenden Bremer Koggen bescherten der lokalen Kaufmannschaft und dem Rat der Stadt umfangreiche Einnahmen. Ab 1783 stiegen Bremer Reedereien in den Transatlantikhandel mit den USA ein, Walfang und Grönlandfahrten erwiesen sich bis Ende des 19. Jahrhunderts gleichermaßen als sehr lukrativ. Etwa zur selben Zeit zählte die zusammen von Bremen, Hannover und Oldenburg zwischen Mai und Oktober 1890 im Bremer Bürgerpark veranstaltete Nordwestdeutsche Gewerbe- und Industrieausstellung mit ca. 1,2 Millionen Besuchern zur größten ihrer Art bis dato in Deutschland. Insbesondere die seinerzeit schon erstaunlich modern im Kontext von Herkunft und Herstellung mit authentischen Arbeitsgeräten, Modellen, Panoramen, Pflanzen sowie lebenden Tieren und Menschen konzipierte und präsentierte Handels- und Kolonialausstellung faszinierte das Publikum so sehr, dass sie noch bis 1895 zu sehen war und als Initialzündung für das im Januar 1896 am Bahnhofsplatz eröffnete „Städtische Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde“ diente.


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Das Museum war im Laufe der Zeit vielen grundlegenden Wandlungen unterworfen

Das von Anfang an sehr gut besuchte und viel beachtete Haus wurde von 1908 bis 1911 baulich erweitert, maßgeblichen Anteil am schnellen und umfangreichen Aufbau der aktuell ca. 1,5 Millionen Objekte aus aller Welt umfassenden Sammlung hatte vor allem der erste Museumsdirektor Hugo Schauinsland (1857-1937). Nachdem dieser 1933 von den Nazis unter Vorwänden aus dem Amt entfernt wurde, erhielt das Haus 1935 den neuen Namen „Deutsches Kolonial- und Übersee-Museum“. Die dortigen Spezialausstellungen zu den deutschen Kolonien, fragwürdiger Rassenkunde und zur Geschichte des Walfangs waren deutlich ideologisch beeinflusst, wurden aber häufig von Parteigruppen sowie im Rahmen einer Klassenfahrt oder Studienreise von Schülern und Studenten bis zu den schwersten Luftangriffen auf Bremen im Zweiten Weltkrieg im August 1944 besucht. Die Schäden am Museum wurden von 1946 bis 1949 behoben, als neuartiges Konzept kam eine deutlich stärkere Konzentration auf ausgeprägte museumspädagogische Orientierung zum Tragen. Von den frühen 1950er-Jahren bis zur Neueröffnung nach Renovierung 1979 entwickelte sich das Haus zu einem der meistbesuchten Museen in ganz Deutschland.

Gerade die Ausstellungsbereiche zur Gegenwart stoßen bei Schülern auf großes Interesse

Unter der Regie der Direktorin Viola König wurde 1996 das hundertjährige Jubiläum des Museums mit mehreren Sonderausstellungen begangen, 1999 erfolgte die Umwandlung des Hauses in eine Stiftung des öffentlichen Rechts und die Eröffnung des 2.000 m² großen Schaumagazins „Übermaxx“ mit etwa 30.000 Exponaten auf fünf Etagen eines unmittelbar benachbarten Kinogebäudes. Die Dauerausstellung gliedert sich heute in die weiteren thematischen Bereiche „Spurensuche“ zur Geschichte des Museums, „Amerika“ und „Afrika“ zur jeweiligen Historie beider Kontinente, „Ozeanien - Lebenswelten in der Südsee“, „Asien - Kontinent der Gegensätze“ und „Erleben, was die Welt bewegt“ zu aktuellen Themen wie Globalisierung, Klimawandel, Kommunikation, Menschenrechte und Migration, Sex & Gender sowie Weltwirtschaft und Zeit. Private Gruppenführungen für eine Schulfahrt oder Studienreise sind nach vorheriger telefonischer oder online erfolgter Anfrage und Anmeldung möglich. Ein detaillierter Mediaguide ist mit gratis WLAN im gesamten Übersee-Museum auf eigenen Geräten oder mit an der Kasse erhältlichen Leihgeräten nutzbar. Fotografieren ohne Blitzlicht und Stativ ist zulässig, ein barrierefreier Eingang und Behindertentoiletten sind vorhanden. Die Dauerausstellungen und große Teile des Museums sind rollstuhlgerecht. Community: 0 Bewertungen
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