Die Fürstengruft auf dem Historischen Friedhof in Weimar

In der beschaulichen Stadt Weimar an der Ilm befindet sich der Historische Friedhof mit der Fürstengruft als Begräbnisstätte der Fürstenfamilie des Herrscherhauses Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar gilt seit der Weimarer Republik als Kulturort der besonderen Art, deren Charme die großen Dichter und Denker ihrer Zeit nicht widerstehen konnten. Kein Wunder, dass sie ihre ewige Ruhe auf dem ruhigen Friedhof gefunden haben. Seit 1832 gilt die „Schiller- und Goethegruft“ als besonderes Highlight bei einem Besuch des Historischen Friedhofs. Dabei ist bei einem Forschungsprojekt im Jahr 2008 herausgekommen, dass es sich bei dem vermeintlichen Sarkophag von Friedrich Schiller (1759-1805) nicht um dessen Gebeine handelt. Diese unbekannten Gebeine wurden auf dem angrenzenden Friedhof anonym beigesetzt. Das ist der Grund, warum der Sarkophag heute leer ist.

Nichtsdestotrotz ist der Sarkophag von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) als echte Attraktion geblieben, die für die Zeit der Weimarer Klassik steht. Der Historische Friedhof bringt auf diese Weise die Weimarer Vergangenheit in die heutige Gegenwart.

Die Geschichte der Weimarer Fürstengruft

Für das Fürstenhaus Haus Sachsen-Weimar-Eisenach wurde die Fürstengruft von 1823 bis 1828 erbaut. Die Fürstenfamilie genoss einen sehr guten Ruf und galt als einflussreiche Familie in der Gesellschaft. Auftraggeber war der Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar und Eisenach, der die Weimarer Klassik schätzte.

Schon im Jahr 1828 verstarb der Großherzog, der seine letzte Ruhestätte in einem Sarkophag in der Fürstengruft fand. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Fürstengruft, die das Goethegrab beherbergt, zu einem Pilgerort für die Anhänger der Weimarer Zeit geworden. Nach der Enteignung und Säkularisierung im Jahr 1948 wurden die sakralen Elemente entfernt und durch Büsten Goethes und Schillers ersetzt. Im Jahr 1993 fand eine bautechnische Sanierung statt, wodurch einige der sakralen Ausstattungsstücke ihren Weg zurückfanden. Seitdem ist die Fürstengruft wieder unter ihrem alten Namen zu finden.

Ein schöner Rundgang auf dem Historischen Friedhof in Weimar

Weitere Neuerungen fanden im Jahr 2010 statt, was bereits am Eingang durch ein servicefreundliches Kassenhäuschen zu erkennen ist. Bei einem Rundgang auf dem Historischen Friedhof fallen die helle Lichtgestaltung und die gut erklärten Dokumentationen auf. Für den Besuch sind rund eine bis eineinhalb Stunden einzuplanen, denn der Historische Friedhof beginnt beim Hauptgang und führt durch den Posseckschen Garten bis in den Süden Weimars zum Neuen Friedhof hin. Gleich neben dem Haupteingang ist die 1880 eingeweihte Friedhofskapelle zu erkennen, die zu Ehren der Gefallen im 1. Weltkrieg erbaut wurde.

Die Russisch-Orthodoxe Kapelle

Ein weiteres Highlight ist der Besuch der Russisch-Orthodoxen Kapelle, die im Kellergeschoss mit der Fürstengruft verbunden ist. Der größere Umbau dazu erfolgte im Jahr 1860-1862. So wurde das Grab der Großherzogin Maria Pawlowna mit der Fürstengruft verknüpft. Um den Kapellenraum ansprechend zu gestalten, finanzierte ihre Tochter Augusta, die als preußische Königin als Gemahlin von Wilhelm I. und Enkeltochter Carl Augusts in die Geschichte einging, 1865 eine Neugestaltung mit üppiger Ausstattung. Es war nicht nur üblich, die Todestage der Verstorbenen aus der Fürstenfamilie zu zelebrieren, sondern auch die Jubiläen der beiden Dichter Schiller und Goethe. Community: 0 Bewertungen
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