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Die Casa di Goethe in Rom

Bibliothek - Foto: Casa di Goethe Roma
Bibliothek - Foto: Casa di Goethe Roma

Johann Wolfgang von Goethe, der deutsche Dichterfürst, war Zeit seines Lebens für Überraschungen gut. Und so machte er sich auf zu einer Reise in ein Land, "wo, die Zitronen blühn und im dunklen Laub die Gold-Orangen glühn". So oder so ähnlich wird er Italien und das Flair des europäischen Südens aufgesaugt haben, als er mit 37 Jahren seinen Job als Minister in Weimar aufgab und bei Nacht und Nebel eine Kutsche bestieg. Ursprünglich wollte er in Italien das griechische Erbe studieren, doch dann war er gefangen vom milden Klima und der Atmosphäre dieses für ihn so unbekannte Landes. 15 Monate genoss Goethe nach einer 1.500 Kilometer langen Reise in schlecht gefederten Postkutschen das Leben im Kreise bekannter Künstler in der römischen Via del Corso Numero 18. Dort, in der zweiten Etage, widmet sich die Casa di Goethe dem Dichter und seiner Zeit.

Millionen-Investitionen aus Deutschland

Goethes "Italienische Reise" hat im Laufe der Jahrhunderte die Fantasien der Menschen beflügelt und animierte den Arbeitskreis selbstständiger Kultur-Institute in Bonn, Deutschlands einziges Museum im Ausland ins Leben zu rufen und zu unterhalten. Die Wohnung unweit der Piazza del Popolo wurde dank der Millionen-Investitionen der Bundesrepublik gekauft sowie gründlich renoviert und steht seit dem Jahr 1997 Besuchern offen. Eingerichtet wurde in diesem Goethe-Museum eine Bibliothek mit rund 6.000 Büchern aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert, die zu einer Fundgrube wissenschaftlicher Arbeiten wurde. Etliche dieser historischen Bände fanden durch Schenkungen dem Weg nach Rom.



Der Dank des Johann Heinrich Wilhelm Tischbein

Unter einem Pseudonym war Goethe von Weimar ins sonnige Italien gereist. Bei einem Stopp in einer Pfarrei hatte er sich als "Filippo Miller" ins Gästebuch eingetragen. In Rom traf er nach wenigen Tagen seines Aufenthalts auf den deutschen Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Der stammte aus Eutin und verdankte Goethe die Vermittlung eines Stipendiums, das ihm Herzog Ernst II. von Gotha-Altenburg gewährt hatte. Tischbein gewährte dem deutschen Dichter an der Via del Corso Gastfreundschaft. Außerdem fertigte er das Gemälde "Goethe in der Campagna", dessen Original im Frankfurter Städel-Museum aufbewahrt wird. Die Casa di Goethe begnügt sich mit einer Kopie.

"Das verflixte zweite Kissen"

In der Via del Corso 18 wohnten in späteren Jahren zahlreiche Gäste - unter anderem der Literatur-Nobelpreisträger Paul Heyse. Johann Wolfgang von Goethe logierte in einem Zimmer, dessen Fenster zu einer ruhigen Nebenstraße ausgerichtet waren. Dort, wo einst das Bett des Dichterfürsten stand, hängt heute eine Zeichnung von Tischbein. Er nannte sie "Das verflixte zweite Kissen". Es zeigt Goethe in Hausschuhen mit einem Kissen in der Hand. Vor dem Bett liegt eine Katze, und die abgebildete Büste der römischen Göttin Juni blieb erhalten und ist im Goethe-Museum zu besichtigen. Ein weiteres Original stammt von Andy Warhol, dem amerikanischen Grafiker, Filmemacher und Illustrator. Dies ist ein Remake von Tischbeins "Goethe in der Campagna" im Stil der Pop-Art.

Das spartanische Leben an der Via del Corso

Die Möbel aus der Zeit Goethes haben die Jahrhunderte nicht überstanden. Doch die Atmosphäre von einst ist geblieben, und wer als Besucher durch die Räume der Wohnung an der Via del Corso wandelt, der bekommt einen Eindruck davon, wie spartanisch das Leben in den Achtzigerjahren des 18. Jahrhunderts gewesen sein muss. Die Casa di Goethe in Rom versteht sich allerdings nicht als eine Art Weihetempel deutscher Dichtkunst. Das Haus soll vielmehr ein Ort sein, das in Gestalt des Johann Wolfgang von Goethe für die Italien-Sehnsucht der Deutschen steht. Inzwischen ist es ein Anziehungspunkt für ein internationales Publikum und für Goethe-Fans aus aller Welt. Organisiert werden in den historischen Räumen Diskussionsrunden und Lesungen. Außerdem gibt es hier Begegnungen von deutschen und italienischen Schriftstellern. Community: 0 Bewertungen
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