Gorch Fock


Die Gorch Fock ist ein Segelschulschiff der deutschen Marine. Es wurde 1958 in den Dienst gestellt und wird auch als Gorch Fock II betitelt, da es ein Schwesterschiff der 1933 gebauten ersten Gorch Fock ist. Namensgeber beider Schiffe war der Schriftsteller Gorch Fock. Der 1880 geborene Johann Wilhelm Kinau schrieb unter diesem Pseudonym Gedichte auf Plattdeutsch, die in den Hamburger Zeitungen erschienen. Die Gorch Fock hat ihren Heimathafen in Kiel. Ihr Liegeplatz wurde für sie in Gorch-Fock-Mole umbenannt, nachdem sie zuvor Tirpitzmole hieß. Laut der offiziellen Statistik legte die Gorch Fock bis Januar 2011 741.106 Seemeilen zurück. Ganze 180 verschiedene Häfen wurden bei 439 Hafenbesuchen angelaufen. Die Gorch Fock war bereits auf allen Kontinenten in über 60 Hoheitsgebieten. Ein kürzlicher Skandal, der die Gorch Fock umgibt, betrifft die Grundinstandstellungskosten. Die waren zwischen 2015 und 2021 um einiges teurer als veranschlagt worden war und beschäftigen die Justiz wegen des Verdachts auf Korruption.

Ein Schiff mit Geschichte


Der Bau der Gorch Fock ging nicht ohne Kontroversen in der Bevölkerung vonstatten. Erst ein Jahr vor Fertigstellung, im Jahr 1957, war das Viermastsegelschiff Pamir untergegangen. Nur 6 der 86 Besatzungsmitglieder überlebten. Daraufhin wurde unter anderem die Notwendigkeit eines Segelschiffes für zeitgemäße militärische Aufgaben angezweifelt. Trotzdem wurde der Bau des Schiffes am Anfang des Jahres 1958 abgeschlossen und die Gorch Fock wurde am 24. Februar 1958 auf Kiel gelegt. Die Schiffswerft, die die Gorch Fock baute, war Blohm & Voss. Am 23. August 1958 fand der Stapellauf der Gorch Fock statt. Der Bruder Gorch Focks, Rudolf Kinau, hielt für diesen feierlichen Anlass eine Taufrede auf Niederdeutsch. Seine Tochter Ulli Kinau vollzog die Taufe. Gorch Focks erste Auslandsreise begann am fast ein Jahr später, am 3. August 1959. In den darauffolgenden Jahren wurde das Segelschiff als „Botschafter Deutschlands“ weltweit bekannt. Zum 200jährigen Jubiläum der USA fand im Jahr 1976 eine Großseglerregatta statt, bei der die Gorch Fock als Sieger erklärt wurde. Sie lag in Führung, als die Veranstaltung wegen Windstille abgebrochen werden musste. Daraufhin folgte eine Zeit mit mehreren Umbauten in den späten 1980er Jahren und um die Jahrtausendwende. Um die zehn Millionen Euro mussten 2012 in Reparaturen gesteckt werden, obwohl die Gorch Fock erst 2010 generalüberholt worden war. Derzeit ist in Planung, das Schiff bis nach 2030 als Segelschulschiff zu nutzen.

Spannende Fakten


Die Gorch Fock hält zwei Rekorde inne. Zum einen überbot das Schiff den Geschwindigkeitsrekord für Segelschiffe, als es bei einem Sturmtief in Florida 18,2 Knoten erreichte. Im Jahr 1980 erzielte es ein Etmal, also eine innerhalb eines Tages zurückgelegte Strecke, von 323 Seemeilen. Damit überbot es den bis vorherigen Rekord um sieben Seemeilen. Auch, wenn es offiziell nicht als Rekord gilt, ist die Anzahl der verschiedenen Galionsfiguren doch rekordverdächtig. Ganze sechs Galionsfiguren zierten das Segelschulschiff. Bis auf wenige Details blieb hierbei die Form, ein stilisierter Albatros, immer gleich. Jene Figuren, die geborgen werden konnten, zieren nun die Schleibrücke in Kappeln und den Eingang des Gorch-Fock-Haus einer Marineschule. Das Schiff hat seit den 1960er Jahren ein eigenes Lied, welches in einigen Zeilen die harte Ausbildungsrealität der angehenden Marinesoldaten beschreibt. Ein eher trauriger Fakt ist, dass sechs Besatzungsmitglieder der Gorch Fock bei Unfällen ums Leben kamen. Die Gorch Fock ist auf verschiedenen Geldscheinen, Briefmarken und Münzen abgebildet, darunter auf der Rückseite des 10-DM-Scheins von 1963 und auf der Vorderseite des 0-Euro-Scheins, ein Souvenir der Stadt Kiel. Community: 0 Bewertungen
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