Ein Besuch des Schlosses Sayn – nicht nur für Geschichtsliebhaber interessant

Ausflüge ins Museum, in antike Gebäude oder in Gärten und Anlagen sind unter Schülern meist nicht sehr geschätzt. Das Fürstenhaus Sayn bietet jedoch die Möglichkeit, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden: Im Schloss, seinem Park, der dazugehörigen Burg sowie dem Umland der Eifel lassen sich zahlreiche Informationen erlangen, die im Geschichts-, im Biologie- sowie im Geografieunterricht vertieft werden können.

Geschichte hautnah erleben

Die Ursprünge des Schlosses Sayn reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Ein Besuch des Fürstenhauses ist nicht allein wegen seiner langen Historie oder seiner eindrucksvollen Architektur empfehlenswert. Vielmehr lässt sich hier tief in die Geschichte der Hausherren und seiner Beziehungen nach Russland eintauchen – die Fürsten von Sayn führten über die Jahrhunderte nicht nur Handelsbeziehungen mit dem Zaren, sondern sie strebten auch einen kulturellen Austausch mit ihm an. Das Schloss weist barocke bis neugotische Einflüsse auf, die leider den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges zum Opfer fielen und die in den Folgejahren aufwendig rekonstruiert werden mussten.

Daneben erzählt Schloss Sayn die Geschichte zweier Frauen, die nicht ganz zum Klischee des Adels passen wollen: Die Fürstinnen Leonilla (1816 bis 1918) und Marianne (geboren 1919) setzten sich bereits früh für die Rechte der bürgerlichen Gesellschaft ein. So forderten sie Reformen und soziale Absicherungen, förderten den Schutz der Natur, mahnten den im Zeitalter der Industrialisierung einsetzenden Abbau seltener Rohstoffe an, unterstützten daneben aber auch den Ausbau internationaler Beziehungen, den Austausch aller Völker und das Streben nach Frieden. Zwei interessante Lebensläufe also, deren Wirken das 20. Jahrhundert entscheidend mitgeprägt haben – auch wenn beide Fürstinnen vermutlich nicht jedermann bekannt sein dürften.

Flora und Fauna des Schmetterlingsgartens

Aber selbst die Freunde der Natur und der Biologie kommen beim Besuch des Schlosses Sayn ganz auf ihre Kosten. Immerhin gehört zum Areal ein Garten, der von tausendundeinem Schmetterling bewohnt wird. Ob die Zahl stimmt, lässt sich nicht genau sagen. Klar ist aber, dass die Insekten mit ihrer bunten Farbenpracht und manchem imposanten Muster die Blicke der Besucher regelrecht auf sich ziehen. Daneben lassen sich hier kleine Vogelarten, Hühner und Wachteln, Echsen und Schildkröten sowie Frösche, Schlangen und ein Leguan beobachten. Nicht jede der Arten stammt aus Deutschland, einige haben den Weg von anderen Kontinenten zum Fürstenhaus gefunden.

Nicht weniger eindrucksvoll präsentiert sich die Flora des Gartens. Von der kleinen Blume bis hin zum hohen Baum mit mächtigem Stamm lassen sich nicht nur schöne und interessante Gewächse finden. Vielmehr sind einige von ihnen in der Natur bereits ausgestorben. Andere sind über Jahrhunderte hinweg in ihre heutige Form gezüchtet worden. Bei manchen Exemplaren handelte es sich sogar um ebenso seltene wie kostbare Geschenke von Herrschern fremder Länder. Besucher sollten daher keinen europäisch geprägten Garten erwarten. Denn die Gäste können hier auch afrikanische Bananenbäume oder den asiatischen Hibiskus bestaunen – und so wertvolle Informationen über die Artenvielfalt des Planeten erhalten.

Der weite Blick über das Umland

Das Schloss und sein Park befinden sich am Fuß der Burg Sayn. Besuchern sei daher auch die kurze Wanderung zu dieser mittelalterlichen Festung empfohlen. Einerseits, um abermals tief in die Geschichte einzutauchen, das Leben und Wirken der Menschen auf der Wehranlage zu erkunden und dabei vom einfachen Knecht bis hin zum Fürsten unterschiedlichen Biografien begegnen zu können. Denn wer weiß schon spontan, welche Funktion die einzelnen Bewohner der Burg hatten, welchen Sold sie bezogen und ob sie ihre Familie mit in den gut gesicherten Bau nehmen durften?

Andererseits entschädigt der Ausblick für die Mühen der Wanderung. Viele Kilometer weit kann das Umland überschaut werden. Vor allem die nahe Eifel mit ihren Flüssen, Erhebungen und Vulkanen richtet sich dabei an die Freunde geologischer Schauspiele. Alles hier ist im Laufe vieler Millionen Jahre langsam entstanden. Wer den Ausflug zum Schloss ergänzen und wertvolle Inhalte für den Geografieunterricht mitnehmen möchte, kann in der Umgebung auch mehrere Höhlen und Grotten besuchen, in denen sich zahlreiche seltene Minerale und Fossilien finden lassen. Das Schloss Sayn bietet seinen Gästen somit an einem Tag viele Erkundungsmöglichkeiten, die in der Schule gemeinsam mit der Klasse vertieft werden können. Community: 0 Bewertungen
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