Museo Fallero de Valencia: Wo Folklore und Karikatur miteinander verschmelzen
Fallas de Valencia – ein spektakuläres Festival
Ein Fest, das eine einjährige Vorbereitung benötigt und eine ganze Stadt in den Ausnahmezustand versetzt, mit Feuerwerken, folkloristischen Umzügen, teilweise haushohen Skulpturen und einer riesigen Verbrennungsfeier als krönenden Abschluss – Valencia versteht es perfekt, den Frühling festlich und unüberhörbar zu begrüßen. Die Entstehung des Fallas de Valencia Festivals wird Mitte des 18. Jahrhunderts vermutet, als Zimmerleute im Frühling Holzgestelle für Kerzen und Leuchten auf den Straßen verbrannten, weil sie diese nur im Winter benötigten. Daraufhin wurden in weiterer Folge auch Möbel und Holzreste verbrannt, bis man dazu überging, mit Stoffresten bekleidete Puppen ebenfalls vor einem inzwischen großen Publikum in die Flammen zu werfen. Der 19. März, der Tag des Heiligen Josef, welcher der Schutzpatron der Zimmerer ist, wurde für diese Tradition gewählt.
Inzwischen gilt das Fallas de Valencia als das wichtigste Festival der Stadt. Die Feierlichkeiten in den ca. 40 Vierteln beginnen Mitte Januar, wobei die folkloristischen Aufmärschen erst Mitte Februar so richtig losgehen. Hierbei organisiert jeder Stadtteil für sich Trachtenumzüge, Musikkapellen, Feuerwerke und andere Events. Die Feuerwerke unterteilen sich in Höhenfeuerwerke bei Nacht, Castillos genannt, und Mascletàs bei Tag, welche regelrechte Böllerkaskaden darstellen. Hier geht es nicht nur darum, ordentlich viel Lärm zu veranstalten, sondern auch um Rhythmus und eine gewisse Musikalität der verschossenen Kracher. Neben den von den Vierteln veranstalteten Manifestationen gibt es auch ein offizielles Programm der Stadt Valencia. Eine weitere Besonderheit ist, dass jedes Jahr eine junge Frau zur Fallera Mayor sowie ein Mädchen zur Fallera Infantil ernannt werden, welche ein Jahr lang das Festival repräsentieren. Im Mittelpunkt des Festivals stehen die sogenannten Ninots: Dies sind die meist aus Pappmaché, Wachs oder Holz hergestellte Figuren, die am 19. März auf dem Rathausplatz, der Plaza del Ayuntamiento, verbrannt werden. Die Fertigung dieser meist karikaturistischen Darstellungen von aktuellen Ereignissen, Folklore und lokalen Berühmtheiten (oder einer Kombination aus allem) dauert bis zu einem Jahr und kann bis zu 100.000 € verschlingen. Jedes Jahr werden die drei besten Ninots ausgewählt, welche den Flammen entgehen.
Die besten Ninots perfekt in Szene gesetzt im Museo Fallero de Valencia
Die seit 1934 vor dem Feuer verschonten Ninots werden im Museo Fallero de Valencia ausgestellt. Eines der meistbesuchten Museen der Stadt gibt BesucherInnen zu jeder Jahreszeit einen Einblick in dieses Spektakel und gleichzeitig in die vielen Kapitel der vergangenen Jahrzehnte lokaler Geschichte. Der Stil der Ninots veränderte sich im Laufe der Zeit von Reproduktionen valenzianischer Folklore bis hin zu durchaus modernen Themen wie den Veränderungen der 60er Jahre in der Gesellschaft. Vor dem Hintergrund des totalitären Regimes, das in Spanien bis Mitte der 70er Jahr herrschte, ist es nicht überraschend, dass politische Angelegenheiten erst danach thematisiert wurden. Neben dieser umfangreichen Sammlung findet sich eine weitere Sammlung der Fallas Infantiles, der für Kinder konzipierten Figuren, welche meist Film- und Fernsehreferenzen, valenzianische Tradition und Fantasiewelten miteinander kombinieren. Ebenso wird jedes Jahr ein Porträt der Fallera Mayor und der Fallera Infantil erstellt, welches dann in weiterer Folge seinen Platz in der Sammlung der Falleras Mayores de Valencia findet. Weitere Highlights des Museums sind eine Sammlung der Werbeplakate der letzten Jahre und eine Sammlung von Logos der Fallas, die jedes Jahr neu bestimmt werden.
Das Museo Fallero ist der perfekte Ort, um lebendige valenzianische Kultur und Tradition zu erleben, die spektakulärer und einzigartiger nicht sein könnte!
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