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Kap Arkona – von Kreidefelsen, einem Fischerdorf, Leuchttürmen und Bunkern

Entdecken Sie den Norden von Rügen, wo Sie historische Überreste der slawischen Zeit wie den Burgwall, das kleine Fischerdorf Vitt mit seiner achteckigen Kapelle und die ehemaligen Marinebunker aus der DDR-Ära finden. Der zentrale Parkplatz in Putgarten bietet den Besuchern die Möglichkeit, individuell einen Rundweg zu starten. Sie können zu Fuß, mit dem Fahrrad, der Kleinbahn oder der Pferdekutsche unterwegs sein.

Kap Arkona

Kap Arkona ist eine 45 Meter hohe Steilküste aus Kreide und Geschiebemergel auf der Halbinsel Wittow im Norden von Rügen. Neben dem Fischerdorf Vitt gehört das Flächendenkmal Kap Arkona zur Gemeinde Putgarten und zählt jährlich etwa 800.000 Besucher. Es umfasst zwei Leuchttürme, einen Peilturm, zwei Militärbunker, die slawische Jaromarsburg und verschiedene touristische Einrichtungen wie Restaurants, Kneipen und Souvenirläden. Aufgrund der geologischen Beschaffenheit und der Wettereinflüsse kommt es am Kap vor allem im Winter immer wieder zu teilweise erheblichen Abbrüchen.

Obwohl Kap Arkona oft als der „nördlichste Punkt Rügens“ bezeichnet wird, trifft das nicht ganz zu. Etwa einen Kilometer nordwestlich befindet sich eine weitere Stelle der Steilküste namens Gellort, die noch etwas weiter nördlich liegt. Direkt am Fuße des Gellorts liegt der Findling Siebenschneiderstein, auch bekannt als Söbenschniedersteen, der ein Gewicht von 165 Tonnen hat. Das Kap bietet sowohl vom Land als auch vom Wasser aus einen beeindruckenden Anblick auf die Insel.

Das Leuchtfeuer

Genießen Sie bei schönem Wetter vom Leuchtturm aus einen weiten Blick über Wittow, Rügen und die Ostsee. Am Horizont können Sie sogar die Küste der dänischen Insel Møn erkennen. Die Höhe der Steilküste mitgerechnet, befinden Sie sich auf dem Turm in einer Höhe von 75 Metern über dem Meeresspiegel.

Der runde Backsteinturm mit einem achteckigen Granitsockel allein misst eine Höhe von 35 Metern. Dieser neu errichtete Leuchtturm ist seit 1905 in Betrieb und bis heute aktiv. Die Leuchteinrichtung bestand ursprünglich aus zwei Kohlebogenlampen und wurde später durch zwei spezielle Glühlampen ersetzt. Das Licht dieser Lampen wird durch Spiegel und Fresnel-Linsen verstärkt und ist noch in einer Entfernung von 22 Seemeilen sichtbar.

Der gesamte Apparat des Leuchtturms wird durch ein Drehwerk bewegt und erzeugt alle 17,1 Sekunden ein international festgelegtes Orientierungslicht für Arkona. Dieses besteht aus einer Abfolge von drei Blitzen.

  • Grundsteinlegung: 1901
  • Erstmals gezündet: 1. April 1905
  • Bis heute in Betrieb
  • Höhe: 35 Meter
  • Feuerhöhe: 75 Meter über dem Meeresspiegel
  • Aussichtsplattform: 28 Meter
  • Öffnungszeiten: April bis Oktober

Schinkelturm, das Urgestein

Erleben Sie hautnah die fesselnde Geschichte der Seefahrt am Schinkelturm. Dieser markante Anziehungspunkt am Kap Arkona zeichnet sich durch seine quadratische Form aus und wurde in klassizistischer Bauweise aus rotem Backstein errichtet. Er ist der zweitälteste Leuchtturm an der deutschen Ostseeküste, nach dem Leuchtturm in Travemünde.

Aufgrund der gefährlichen Untiefen am Kap Arkona wurde der Turm nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel an der Stelle einer früheren Leuchtbake erbaut. Die Bauarbeiten fanden zwischen 1826 und 1827 statt, der Turm wurde 1828 in Betrieb genommen. Er hat eine Höhe von 19,3 Metern und erhebt sich 60 Meter über dem Meeresspiegel.

Die Räume des dreigeschossigen Turms wurden früher als Dienst- und Lagerräume genutzt. Am 31. März 1905 wurde er außer Betrieb genommen. Dank der Bekanntheit seines Erbauers, Karl Friedrich Schinkel, der zu Lebzeiten die Oberbaudeputation von Preußen leitete, entschied man sich im Jahr 1902, den alten Turm nicht abzureißen, sondern einen neuen Turm direkt daneben zu errichten. Dadurch entstand ein unvergleichliches Ensemble aus beiden Türmen.

Nach aufwändigen Restaurationsmaßnahmen wurde der Schinkelturm im Juni 1993 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

  • Grundsteinlegung: 5. Mai 1826
  • Erstmals gezündet: 10. Dezember 1827
  • Außer Betrieb seit: 1. April 1905
  • Höhe: 22,45 Meter
  • Feuerhöhe: 66 Meter über dem Meeresspiegel
  • Aussichtsplattform: 15,55 Meter

Peilturm

Genießen Sie die einmalige und atemberaubende Aussicht über ganz Wittow und die Ostsee bis hin nach Hiddensee vom Peilturm aus.

Der Peilturm ist das ganze Jahr über täglich geöffnet und bietet Ihnen eine 360°-Panorama-Aussichtsplattform. Hier können Sie nicht nur den Ausblick genießen, sondern auch südamerikanischen Kaffee, Gebäck, Eis und erfrischende Kaltgetränke probieren.

Darüber hinaus finden Sie im Peilturm Kunsthandwerk, Schmuck, Alpaka- und Wollbekleidung sowie verschiedene Textilien. Es gibt auch Erinnerungsstücke, Hüte und sogar eine Kinderetage, die für Unterhaltung sorgt.

Fischerdorf Vitt

In Vitt können Sie das maritime Flair mit seiner charmanten Fischereitradition genießen. Die alten Fischerhäuser mit ihren typischen Reetdächern vermitteln sofort ein maritimes Gefühl und lassen die bewegte Geschichte des kleinen Ortes lebendig werden. Die Lage im Norden trägt zusätzlich zu seinem Reiz bei. Wenn Sie den urigen Hafen und die achteckige Kapelle betrachten, können Sie sich gut vorstellen, wie es hier vor gut 200 Jahren ausgesehen haben mag.

Über Jahrhunderte hinweg sicherten die Bewohner von Vitt ihren Lebensunterhalt mit den Fischen des Meeres. Heute gibt es immer noch eine Fischerfamilie, die nicht nur fischt, sondern auch frischen Fisch im Hafen räuchert und zum Verkauf anbietet. Probieren Sie den frischen Fisch, der über herb riechendem Buchenholz geräuchert wurde.

Wenn Sie es etwas weniger rustikal mögen, finden Sie im Dorfzentrum ein Restaurant, das zum Verweilen einlädt. Von Vitt aus können Sie gut gestärkt zu vielen Wanderungen und Radtouren aufbrechen. In eine Richtung gelangen Sie entlang der Küste zur Schaabe (ab Juliusruh), in die andere Richtung können Sie auf dem Hochuferweg an dem Peilturm vorbei zu den Leuchttürmen wandern (1,2 km). Wenn Sie weiter möchten, können Sie der Küste entlang bis zum Nordstrand fahren oder gehen.

Vitts Geschichte
Niemand weiß genau, wann das Dorf entstanden ist. Es wird gesagt, dass es bereits im 10. Jahrhundert als Fischer- und Handelshafen den slawischen Ureinwohnern diente und zur benachbarten Jaromarsburg am Kap Arkona gehörte. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 25. Mai 1290, als der Rügener Fürst Witzlaw II. dem Ort das Recht und die Freiheit des Fischfangs gewährte.

Auf der Hochfläche vor dem Dorf steht die achteckige kleine Kapelle. Sie wurde nur durch das engagierte Wirken des berühmten Pastors Ludwig Gotthard Kosegarten erbaut. Nach seiner Ordination im Jahr 1792 wurde Kosegarten zum Pfarrer in Altenkirchen auf Rügen ernannt. Mit Uferpredigten auf den Klippen über Vitt begann er, da die Fischer während der Heringsfangwochen keine Zeit für den Kirchenbesuch in Altenkirchen hatten. Diese Uferpredigten wurden schnell zu einem großen Erfolg, bei dem nicht nur die Fischer zuhörten, sondern auch der umliegende Adel den Freiluftgottesdienst besuchte. Ab 1806 wurde die Vitter Kapelle an dieser Stelle errichtet. Während seiner Zeit auf Rügen verfasste Kosegarten viele Berichte über die Insel, die ihn selbst und Rügen bekannt machten.

In dem Fischerdorf öffnet sich eine schmale Schlucht zum Meer und gewährt einen Blick auf die steile Klippe am Kap. Eine Steinmole schützt den Hafen und das Dorf bei starkem Wind. Bis heute ziehen die Bewohner von Vitt ihre Boote sicherheitshalber mit einer Winde an Land.

Die Bunkeranlagen

Sie finden auf Kap Arkona dutzende Lüftungsrohre, die in direkter Nachbarschaft der Leuchttürme aus dem Boden ragen. Die Geschichte der Bunker auf Kap Arkona reicht weit zurück. Alles beginnt im Jahr 1915 mit dem Bau des ersten Bunkers, der jedoch aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich zugänglich ist und bisher nicht renoviert wurde. Die anderen beiden Bunker können Sie besichtigen.

Arkona-Bunker
Der kleinere Bunker stammt von der Wehrmacht und wurde während der DDR-Zeit als Dienststelle der 6. Grenzbrigade Küste genutzt.

Marineführungsbunker
Der größere Bunker wurde zwischen 1979 und 1986 errichtet. Er besteht aus einem Hauptmittelgang mit zwei Zugängen und mehreren unabhängigen Einzelbunkern, die eine Gesamtfläche von 2.000 m² umfassen. Der Bunker diente als Gefechtsstand für die 6. Flottille der Volksmarine und die Vereinigte Ostseeflotte (VOF), die auf dem Bug stationiert waren.

Die zusammengesetzten Fertigbaubunker (FB) bestehen aus Teilen von drei großen Bunkern (Typ FB-75) und zehn kleinen (Typ FB-3). Die Bunker hätten einem Bombenangriff niemals standgehalten, sie waren als „geschützter Gefechtsstand“ konzipiert und sollten im Kriegsfall vor giftigen Gasen und radioaktiver Strahlung schützen.

Die Typ-FB-75 Bunker verfügen über eine Zwischenetage mit Schlafplätzen und einen Notausgang. Jeder Einzelbunker hat eine oder zwei Luftschleusen zum Hauptgang. Die zweite große Röhre beherbergt heute eine Ausstellung mit Modellschiffen und alten Navigationsgeräten. Von 1986 bis zum Tag der Deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 waren hier 50 bis 70 Soldaten der Volksmarine während dreier bis vier Flottenmanöver pro Jahr für zwei bis drei Tage im Einsatz. Die ständige Besatzung bestand aus sechs Mann. Nach der Wiedervereinigung wurde die Anlage stillgelegt.

Interessanter Funfact
Im Jahr 1985 wurde zum 30. Jahrestag der Nationalen Volksarmee (NVA) eine Luftaufnahme des Kap Arkona mit der Bunkerbaustelle im Hintergrund in dem Buch „Soldaten des Volkes“ veröffentlicht und somit der Bunker enttarnt. Es ist unklar, wie das Bild in das Buch gelangen konnte. Bereits drei Tage nach Veröffentlichung wurde das Buch aus dem Verkehr genommen. Eine spätere Neuauflage enthielt das Luftbild nicht mehr. Heutzutage ist das originale Buch ein begehrtes Sammlerstück. Community: 0 Bewertungen
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