Naturschutzgebiet Schwarzwassertal im Erzgebirge

Das Schwarzwassertal im sächsischen Erzgebirge gehört zu den schönsten Mittelgebirgstälern Deutschlands. Es eignet sich hervorragend zum Wandern, aber auch für Radtouren. Der Name „Schwarzwassertal“ leitet sich von der Schwarzen Pockau her. Diese durchfließt das Tal und wird in der Region traditionell auch als Schwarzwasser bezeichnet. Zu finden ist das Tal in der Nähe von Marienberg zwischen Kühnhaide und Pobershau, nur wenige Kilometer nördlich der Grenze zu Tschechien. Bekannt und beliebt ist das Schwarzwassertal vor allem wegen seiner reizvollen und abwechslungsreichen Landschaft. Ob grüne Wälder und Wiesen, schroffe Felswände oder eine faszinierende Aussicht über das Tal und seine nähere Umgebung: Auf den hier verlaufenden Wanderwegen werden immer wieder Punkte erreicht, an denen sich ein besonders beeindruckender Anblick bietet und wo sich natürlich auch ein kurzer Fotostopp lohnt.

Seit Jahrzehnten unter Landschafts- und Naturschutz

Geografisch gehört das Schwarzwassertal zum Mittleren Erzgebirge; es befindet sich in einer Höhe zwischen 540 und 735 Metern über dem Meeresspiegel. Schon 1938 wurde es aufgrund seiner besonderen landschaftlichen Schönheit zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und 1967 endgültig als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Gesamtfläche des Naturschutzgebietes umfasst 186 Hektar. Geomorphologisch einzigartig in Sachsen ist seine natürliche Oberflächenstruktur. Diese wird durch Felsformationen aus Rotgneis geprägt, in die sich das Kerb- und Klammtal der Schwarzen Pockau bis zu 80 Meter tief eingeschnitten hat. Es handelt sich um ein Durchbruchstal, das im Zuge der Ankippung der erzgebirgischen Pultscholle in deren letzter Hebungsphase entstand. Heute haben Schulklassen hier eine besonders anschauliche Möglichkeit, im Geografieunterricht erworbenes Wissen um eigene Beobachtungen in freier Natur zu ergänzen.

Artenreiche Flora und Fauna

Ursprünglich war das Gebiet des Schwarzwassertales vor allem mit Buchenwäldern bewachsen, die im Zuge der forstlichen Nutzung durch den Menschen allerdings weitestgehend durch reine Fichtenbestände verdrängt worden sind. Insbesondere im Bereich der Talaue sind heute vor allem Wollreitgras-Fichten-Wälder anzutreffen. Besonders erwähnenswert ist die artenreiche Schmetterlingsfauna, die es mit etwas Glück ermöglicht, auf Wanderungen durch das Schwarzwassertal auch selten gewordene und gefährdete Schmetterlingsarten wie den Dukaten-Feuerfalter, den Weißgerippten Haarbuschspanner und andere mehr zu beobachten. Mindestens 70 verschiedene Vogelarten brüten regelmäßig innerhalb des Naturschutzgebietes, darunter zum Beispiel der Raufuß- und der Sperlingskauz sowie Schwarz- und Grauspechte, Wasseramseln, Zwergschnäpper, Wanderfalken, Neuntöter und Braunkehlchen.

Auf den Spuren des sächsischen Silberbergbaus

Wenngleich dies heute auf den ersten Blick nicht mehr sofort zu vermuten sein mag, ist die beeindruckende Naturlandschaft des Schwarzwassertals doch relativ stark durch den sächsischen Silberbergbau beeinflusst worden, der hier bis heute einige Spuren hinterlassen hat. Mit dem Aufschwung des Silberbergbaus und der 1521 erfolgten Gründung der Stadt Marienberg stieg der Holzbedarf in der Region enorm an. Großflächige Abholzungen in dieser Zeit waren die Hauptursache für den erwähnten Verlust der ursprünglichen Buchenwälder und deren Ersatz durch die deutlich schneller wachsenden Fichten, die bis heute das Bild prägen.

Darüber hinaus ist der etwa acht Kilometer lange Grüne Graben, der das Schwarzwassertal nach Westen hin begrenzt, ebenfalls ein historisches Zeugnis der früheren Bergbauaktivitäten in der Region. Er wurde um 1680 angelegt, um sogenanntes Aufschlagwasser für die Bergwerke im nahen Pobershau heranzuführen. Dieses wurde im Bergbau mithilfe von Wasserrädern als Energiequelle genutzt, insbesondere zur Beförderung von Personen, Erzen und Gestein in den Schächten sowie zur Entwässerung der Bergwerke, aber auch zum Betrieb von Verarbeitungsanlagen wie Pochwerken oder Erzwäschen. Community: 0 Bewertungen
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