Besuch im Kunst- und Kulturzentrum „Alte Molkerei Klütz“

Die Alte Molkerei Klütz befindet sich im Herzen der Gemeinde Klütz in Mecklenburg-Vorpommern. Das Baudenkmal, dessen Geschichte bis ins auslaufende 19. Jahrhundert zurückreicht, diente über 100 Jahre lang als Zentrum der lokalen Milchproduktion. Heute beherbergt das Innere des Ziegelsteinbaus ein Kunst- und Kulturzentrum, in dem regionale Künstler auf 205 Quadratmetern ihre Werke ausstellen und Kunsthandwerker ihr Können präsentieren. Konzerte, Vernissagen und Vorträge hauchen dem historischen Bauwerk in regelmäßigen Abständen zusätzlich neues Leben ein.

Die Architektur der Alten Molkerei Klütz

Das imposante Gebäude der Alten Molkerei Klütz besitzt nicht nur eine reiche Geschichte, sondern auch eine interessanten Aufbau, der für ein Ausstellungsgelände prädestiniert ist. Das Bauwerk besteht aus mehreren Teilen, die das Hauptgebäude, das Kesselhaus sowie einen zylindrischen Wasserturm umfassen. Das Haupthaus stellt ein dreigeschossiges Backsteingebäude mit großen Fenstern dar, dessen Inneres in beeindruckende Räume mit hohen Decken und offengelegten massiven Holzbalken untergliedert ist.

Der Backsteinbau der Alten Molkerei ist ein bedeutendes Beispiel für industrielle Architektur des späten 19. Jahrhunderts. Nach Einstellung seiner ursprünglichen Verwendungsweise wurde er in den 90er Jahren sorgfältig restauriert und 2011 von den lokalen Künstlern wiederbelebt. Das Industriedenkmal ist heute ein herausragendes Beispiel für die Wiederbelebung von historischen Gebäuden.

Von der Milchproduktion zum Künstlerrefugium

Die facettenreiche Geschichte der Alten Molkerei Klütz beginnt im Jahre 1889 mit dem Zusammenschluss der Landwirte des Klützer Winkels, der einer besseren und vor allem effektiveren Vermarktung der Milch dienen sollte. Als Produktionsstätte für die Genossenschaftsmolkerei sollte das neuerrichtete Gebäude in der zentralen Lübecker Straße 3 dienen.

Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein steuerten die regionalen Bauern den Industriebetrieb mit Pferdefuhrwerken an. Die großen Milchkannen wurden beim Abladen über hölzerne Rampen ins Gebäudeinnere befördert. Zu den produktivsten Zeiten verarbeitete man täglich 40.000 bis 45.000 Liter Milch in der Alten Molkerei.

Zu den bekanntesten Produkten, die auch überregional bei Gourmets Bedeutung erlangten, zählten das „Klützer Gold“ und der „Baby-Edamer“. Vor allem das charaktervolle und fettreiche (50 % Fett i. Tr.) „Klützer Gold“ galt in der DDR als echte Delikatesse, die man aus der Region als Mitbringsel mitbrachte. Diese Käsesorte erfuhr übrigens 2005 eine Renaissance durch den Niederländer Jack Koopman, der diese zur 775-Jahresfeier von Klütz nachkochte – was ebenfalls für eine beeindruckende Verbreitung des geruchsstarken Käses spricht.

1990 löst sich die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe Kombinat Milchwirtschaft eG auf und mit ihr schloss die Alte Molkerei Klütz ihre Pforten.

Erst 2011 beschlossen lokale Künstler, den imposanten Industriebau im typischen Backsteinstil wiederzubeleben.

Kunst und Kultur aus dem Klützer Winkel

Das Kunst- und Kulturzentrum beherbergt heute zwei Galerien. „Die Produzentengalerie“ gibt Besuchern einen spannenden Einblick in die Welt des regionalen Kunsthandwerks. Handgefertigte Kleidung, individuell gestaltete Lederwaren und außergewöhnlicher Schmuck zeigen, wie viel Kreativität im Norden Mecklenburg-Vorpommerns ansässig ist. Ebenso sehenswert sind die Gartenskulpturen, die ausgefallenen Keramikwaren und die per Hand gefertigten Messer der regionalen Manufaktur Facto. Hierbei handelt es sich um anschauliche Objekte, die zeigen, wie Ästhetik und Handwerk Hand in Hand gehen können.

Neben der „Produzentengalerie“ beherbergt das Industriedenkmal in Klütz die Galerie „Das Spinnrad“. Hier zeigt die Eigentümerin Marina Peters, wie aus Wolle kreative Strickwaren entstehen. Das Ausgangsprodukt stammt dabei aus der eigenen Schafzucht. Community: 0 Bewertungen
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