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Dialog im Dunkeln © Jens Scholz
Dialog im Dunkeln © Jens Scholz

Hamburg: Dialog im Dunkeln


Wie sehen Blinde die Welt? Natürlich, die einfache Antwort wäre: gar nicht! Aber so ganz stimmt das nicht. Natürlich sehen blinde Menschen die Welt nicht mit ihren Augen, aber sie haben dennoch ein eigenes Bild von ihr. Mit den ihnen zur Verfügung stehenden Sinnen schaffen sie sich einen Eindruck von der sie umgebenden Welt. Dieser Eindruck manifestiert sich in einem bestimmten, individuellen Bild, dem eigenen Weltbild, der eigenen Weltwahrnehmung.
Hört sich das unverständlich an? Dann besuchen Sie den „Dialog im Dunkeln“ in Hamburg. In der Einrichtung in der Hamburger Speicherstadt kann man für einen temporären Zeitraum mit bleibendem Eindruck in die Welt blinder Menschen eintauchen.

Wie nimmt ein Blinder die Welt um sich herum wahr?


Hier hat im „Dialoghaus“ in der Hamburger Speicherstadt die „Dialogue Social Enterprise GmbH“ als Träger zusammen mit blinden Menschen ein ganz besonderes Projekt auf die Beine gestellt. Hier kann man die Lebenswelt eines Blinden nachempfinden und so hautnah erleben, wie man ohne die Nutzung des Sehsinnes seine Umgebung wahrnimmt.
Welche Rolle hat das Sehen in unserem Alltag?
Welche Sinne werden statt der Augen besonders genutzt, wenn man nichts sehen kann?
Werden Sehende sich ohne ihren Gesichtssinn zurechtfinden?
Diese und viele weitere Fragen werden im Dialog im Dunkeln in der Hamburger Speicherstadt auf ebenso faszinierende wie eindrückliche Art und Weise beantwortet.

Wie funktioniert der Dialog im Dunkeln?

Dialog im Dunkeln © SJSK
Dialog im Dunkeln © SJSK

Zunächst werden die Schulklassen in kleine Gruppen mit bis zu maximal 8 Teilnehmern aufgeteilt. Dann bekommt jede Gruppe einen blinden Guide zur Seite gestellt, der sie durch die verschiedenen Räume führen wird. Jeder Besucher erhält einen Langstock, der beim Ertasten der Wege und Hindernisse im Dunkeln hilft. Denn in den Räumlichkeiten des Dialog im Dunkeln ist es – man ahnt es bereits – stockdunkel. Nicht ein Funken Licht erhellt die Umgebung und da ist ein Langstock wirklich eine gute und willkommende Hilfe. Denn es ist gar nicht so einfach, sich in einer absolut dunklen Welt zurechtzufinden!
In den einzelnen Räumen sind verschiedene alltägliche Orte dargestellt. In ihnen muss man sich zurechtzufinden und verschiedene Aufgaben lösen. So gilt es beispielsweise, sich in einem Park zu orientieren, eine viel befahrene Straßenkreuzung zu überqueren oder den Weg zu einem Ausflugsboot zu finden. Auch das Erkennen von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten ist ohne die Nutzung des Sehsinnes gar nicht so leicht, wie man vielleicht denken könnte. Am besten selbst ausprobieren und sich überraschen lassen! Die Tour endet in der „Dunkel-Bar“, wo man in absoluter Finsternis ein Getränk bestellt, es bezahlt (ja, ist das denn nun eine 50-Cent- oder eine Ein-Euro-Münze?) und es dann in gemütlicher Runde trinkt. Und obwohl während der gesamten Tour Fragen gestellt werden können, ergeben sich in der Dunkel-Bar erfahrungsgemäß die besten Gespräche, da sich der Guide hier ganz auf seine Ausführungen konzentrieren kann. Während der Tour liegt seine Aufmerksamkeit nämlich verständlicherweise darauf, dass keines der Gruppenmitglieder den Anschluss verliert und alle so viele Eindrücke wie möglich aus den verschiedenen Räumen und Situationen mitnehmen können.
Im Übrigen braucht man keine Angst zu haben, dass einem im Dunkeln etwas passieren könnte, denn die Räume sind so gestaltet, dass man sich an den Gegenständen nicht versehentlich verletzen kann. Bei eventuellen Panikanfällen, die manche Menschen beim Betreten der absoluten Dunkelheit erleiden können, steht der Guide selbstverständlich zur Seite, beruhigt und führt die Betroffenen im schlimmsten Falle wieder sicher zurück ins Licht.

Eine nachwirkende Erfahrung mit Tiefgang


Wahrscheinlich jeder Besucher wird nach einer Tour durch den Dialog im Dunkeln mit einem Gewinn an Wissen und Erfahrung durch die ihn umgebende Welt gehen. Ein Besuch in dieser Einrichtung ist absolut empfehlenswert, denn er eröffnet Einblicke in eine Erlebenswelt, die Sehenden sonst eher fremd und verschlossen ist und erweitert so den eigenen Wahrnehmungshorizont bedeutend. Der Dialog im Dunkeln begeistert Schüler wie Lehrer seit Jahren gleichermaßen.
Übrigens gibt es auf dem Dialog im Dunkeln fußend auch ein „Dinner in the Dark“, bei dem in völliger Dunkelheit gespeist wird.
Für Schulklassen werden an den Wochentagen spezielle Führungen angeboten, die circa 60 Minuten dauern. Diese sind für alle Altersstufen geeignet und bieten durch den vermittelten Perspektivwechsel erlebnisbasiertes Lernen, das Vorurteile abbauen hilft und zur Förderung von Inklusion und Empathie beitragen kann.

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