Kathedrale Santa Maria von Girona und Basilika Sant Feliu

Stolz thront die mächtige Kathedrale von Girona auf einem Hügel hoch über der geschichtsträchtigen katalanischen Stadt. Erbaut wurde das Wahrzeichen der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz zwischen dem 11. und dem 18. Jahrhundert. Begonnen wurde mit dem Bau der ursprünglichen romanischen Kirche im Auftrag des Bischofs Pere Roger im Jahr 1010. Am 21. September 1038 wurde sie schließlich eingeweiht. Im Laufe der Jahrhunderte war sie jedoch Gegenstand ständiger Veränderungen, und eine Vielzahl von Architekten war an diesem monumentalen Bauwerk beteiligt.

Eine gigantische barocke Freitreppe führt seit dem 17. Jahrhundert zum prächtigen Hauptportal der Kathedrale. Das gotische Kirchenschiff aus dem 16. Jahrhundert ist mit 23 Metern das breiteste der Welt. Zu den bedeutendsten Kulturschätzen der Kathedrale zählen unter anderem Glasfenster mit figürlichen Darstellungen aus dem frühen 13. Jahrhundert und der Beatus von Girona. Dabei handelt es sich um ein Manuskript in westgotischer Schrift aus dem 10. Jahrhundert mit reich verzierten Miniaturen. Ein außergewöhnliches Beispiel romanischer Handwerkskunst ist der Wandteppich der Schöpfung. Vermutlich ist der Tapís de la Creació, der Schöpfungsteppich, im 11. oder 12. Jahrhundert in Girona entstanden. Wie ein buntes, gesticktes Bilderbuch erzählt er die Schöpfungsgeschichte.

Karl der Große hinterließ geheimnisvolle Spuren in Girona

Von der Vorgängerkirche ist ein besonders schöner Glockenturm erhalten, der Torre de Carlemany, der Turm Karls des Großen. Doch was hat der deutsche Herrscher mit der spanischen Kathedrale zu tun? Der Legende nach soll Karl der Große, nachdem er mit seinem Heer den Süden der Iberischen Halbinsel von den Mauren befreit hatte, auf dem Rückweg in Girona Halt gemacht haben. Weil er angeblich die Stadt für die Christen zurückerobert hatte, wurde der karolingische Kaiser von der Bevölkerung als Held gefeiert. Außerdem wurde zu Karls Ehren besagter Glockenturm errichtet.

Aber auch viele andere wertvolle Stücke erinnern an ihn, darunter ein Stuhl, ein Wandteppich, ein Schlussstein und nicht zuletzt eine Statue. Diese wurde um 1345 gefertigt und befindet sich in der Schatzkammer. Auffällig ist sowohl die Darstellung des Herrschers als Heiliger als auch das Fehlen seiner ausgestreckten rechten Hand. Wohin mag sie verschwunden sein und was hat er wohl darin gehalten? Vielleicht sein Schwert, mit dem er für den christlichen Glauben gestritten hat? Die Kathedrale von Girona birgt noch eine Vielzahl solcher Geheimnisse und Geschichten, die geduldig auf ihre Entdeckung warten.

Die Basilika Sant Feliu stammt aus der frühchristlichen Zeit

Am Fuße der Kathedrale Santa Maria verbirgt sich ein kleines historisches Juwel: Die Basilika Sant Feliu. Bis ins 10. Jahrhundert, bevor die Kathedrale erbaut wurde, diente die älteste Kirche Gironas als Hauptkirche der Stadt. Die Basilika St. Felix ist ein gotisches Bauwerk mit einem außergewöhnlich stattlichen Glockenturm. Auch bewahrt sie einige eindrucksvolle Kunstwerke wie die frühchristlichen Sarkophage aus dem 4. Jahrhundert. Community: 0 Bewertungen
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