Der Leuchtturm von Amrum – den Blick über die Insel und die Nordsee genießen

Die Nordseeküste ist aus unterschiedlichen Gründen einen Besuch für Schülergruppen und Touristen wert. Die Insel Amrum eignet sich in diesem Rahmen besonders, um das Eintauchen in längst vergangene Zeiten zu ermöglichen. Dabei spielt der Leuchtturm in der Nähe des Ortes Nebel eine wichtige Rolle. Er ist allerdings nur vormittags für Gäste geöffnet.

Der Leuchtturm als Maßnahme zur Sicherheit

Zwischen den Nordseeinseln Sylt und Amrum kann es stürmisch zugehen. Selbst für geübte Kapitäne lässt sich die Passage nicht immer leicht befahren. Probleme, die gewiss nicht neu sind und die bereits im späten 19. Jahrhundert bekannt waren. Im Jahr 1868 sanken dort drei Schiffe – die Tragödie schaffte es bis in die Medien – und bedurfte einer Lösung. Allerdings sollte es bis 1872 dauern, ehe ein Expertengremium entschied, was zu tun war: Ein Leuchtturm sollte errichtet werden. Und zwar auf einer 25 Meter hohen Sanddüne der Insel Amrum.

Noch einmal zwei weitere Jahre vergingen, bis das Gebäude fertiggestellt war. Mit seiner Höhe von 41,8 Metern ist es das höchste Bauwerk der Insel und kann bereits aus großer Entfernung gefunden werden. Wie auch die gänzlich in weißer Färbung gehaltene St.-Clemens-Kirche in Nebel. Sie sollte übrigens gleichfalls besucht werden, immerhin wurde das Gotteshaus bereits im 13. Jahrhundert erbaut, wenngleich noch ohne Kirchenturm, der erst im Jahr 1908 hinzukam und der nun neben dem Leuchtturm als das zweite Wahrzeichen der Insel gilt.

Ein Bau, der von den Schwierigkeiten seiner Zeit kündet

Mehr als 960.000 Mauersteine und rund 250.000 Klinker wurden benötigt, um den Leuchtturm in die Höhe ragen zu lassen. Er gehört zu den ältesten und höchsten seiner Art, die sich an der gesamten Nordseeküste finden lassen. Zumal es sich hierbei um eines der wenigen Exemplare handelt, bei denen noch die Handwerkskünste der Maurer gefragt waren – moderne Türme werden aus Stahlelementen zusammengesetzt. Da der Leuchtturm als Prestigeobjekt galt, wurden weder Kosten noch Mühen gescheut, um die besten Maurer der Region kommen zu lassen.

Dennoch verzögerte sich der Bau deutlich. Einerseits lag das an der Materialknappheit: Gebrannte Ziegel waren damals sehr begehrt und verkamen zur Mangelware. Zwischen den einzelnen Bauabschnitten verstrichen immer wieder mehrere Monate, ehe neue Steine zur Verfügung gestellt wurden. Andererseits kam es zu einem Streik der Maurer. Obwohl viele von ihnen aus den Städten nahe der Nordsee kamen, fanden sie es auf Amrum zu eintönig und zu langweilig. Sie legten ihre Arbeit für einige Zeit nieder, bis ihnen eine schnelle Abwicklung der Baustelle und damit eine baldige Rückkehr zu ihren Familien zugesichert wurde.

Eine unvergleichliche Aussicht über Land und Meer

297 Stufen muss erklimmen, wer es an den höchsten begehbaren Punkt des Leuchtturms schaffen will. Doch von dort aus entschädigt der herrliche Blick für die Mühen. Das Leuchtfeuer selbst erzielt eine Reichweite von 42 Kilometern – umgerechnet sind das 23 Seemeilen. Besucher werden zwar nicht ganz so weit schauen können, dennoch bietet sich ihnen die einmalige Gelegenheit, sowohl in Richtung Land als auch auf das Meer zu sehen. Da sich Ebbe und Flut abwechseln, ergibt sich hier beinahe minütlich ein gänzlich neues Bild.

Der Leuchtturm darf als eine der Sehenswürdigkeiten betrachtet werden, die von der Geschichte Amrums künden. Vor allem die Windmühle und das Öömrang-Hüs sind weitere Einrichtungen, in denen eine Zeitreise in das Leben von vor mehr als 150 Jahren absolviert werden kann. Schulklassen und Besuchergruppen profitieren dabei von der geringen Größe Amrums: Innerhalb eines Tages lassen sich alle touristischen Highlights der hiesigen Nordseeküste bequem besuchen. Die gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse bleiben aber meist noch lange im Gedächtnis. Und wer noch ein wenig Zeit hat, widmet sich der Beobachtung der Vögel, immerhin ist Amrum ein einzigartiges Biotop für durchaus seltene Arten.
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