Kloster Grüssau (Krzeszów)
Bastionen des Katholizismus in Schlesien
Die einstige Zisterzienserabtei im Kloster Grüssau (Krzeszów) ist nach dem gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Landeshut (Kamienna Góra) im Landkreis (Powiat) Kamiennogórski im Südwesten der Wojewodschaft Niederschlesien und Westen Polens benannt. Die Abtei wurde Anfang Mai 1242 als Benediktinerpropstei durch Herzogin Anna von Böhmen, die Witwe des kurze Zeit zuvor verstorbenen Princeps von Polen Heinrich II., gegründet und bestand bis zu ihrer erstmaligen Auflösung im Jahr 1810. Trotz der vielversprechenden Aktivitäten der Benediktiner konnten diese das Kloster nicht dauerhaft etablieren, weshalb es 1289 an Herzog Bolko I. von Schweidnitz verkauft und bis ins 14. Jahrhunderts umfangreich erweitert wurde. Sowohl in den Hussitenkriegen als auch im Dreißigjährigen Krieg wurden das Kloster und sein Stiftsland jedoch schwer in Mitleidenschaft gezogen. Dank des jeweils unermüdlichen Wiederaufbaus erlangte Kloster Grüssau aber seine Rolle als kultureller, religiöser und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Gegenreformation im Riesengebirge sowie in Böhmen und Schlesien zurück.Die Wirren der europäischen Kriege
Seine Blütephase und Konsolidierung erlebte das Kloster im späten 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als am 1669 gegründeten Stiftsgymnasium viele Schüler aus der Umgebung lernten und die Besitzungen fast 300 km² Fläche mit über 40 Dörfern und Städten sowie 30.000 Einwohnern umfasste. In diese Zeit fiel auch der Bau des Stiftshofs Grüssauer Haus von 1723 bis 1725 sowie die Unterstützung des weltberühmten Breslauer Barockdichters Angelus Silesius. Nach der Niederlage Böhmens im ersten schlesischen Krieg 1742 fiel Schlesien und damit auch Kloster Grüssau an Preußen. Ein zunächst geplanter Neubau wurde durch die Säkularisation 1810 verhindert, zahlreiche kulturell bedeutsame Besitztümer des Klosters wurden nach Breslau gebracht. Ab 1919 wurde Grüssau mit deutschen Benediktinern des Prager Emausklosters wieder besiedelt, 1924 erfolgte die erneute Erhebung zur Abtei durch Papst Pius XI. Von 1930 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurden umfangreiche Renovierungen am Kloster in Angriff genommen. Zwischen 1940 und 1945 diente das Klostergebäude als Durchgangs- und Internierungslager.Nach dem Ende von „Ostblock“ und „Kaltem Krieg“
Im Mai 1946 wurde das jetzt zu Polen gehörende Kloster Grüssau unter seinem neuen Namen Krzeszów von aus Lwiw (Lemberg) vertriebenen polnischen Benediktinerinnen neu besiedelt. Mithilfe der tatkräftigen Unterstützung der Benediktinerabtei Tyniec bei Krakau kümmerten sich die Nonnen vor Ort auch seelsorgerisch um die wenig noch verbleibenden deutschen Einwohner der Region. Im Rahmen der ab Anfang der 1950er-Jahre restriktiver werdenden kommunistischen Herrschaft wurde das Kloster 1953 mehrfach unangemeldet durchsucht und die Behörden beschlagnahmten wertvolle Kunstschätze. Mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ und dem Ende der „Volksrepublik Polen“ 1989 wurde das Kloster nach und nach wieder zum viel besuchten Wallfahrtsort. Anfang Juni 1997 krönte Papst Johannes Paul II. bei einem Besuch das schon seit dem 17. Jahrhundert von Gläubigen verehrte Grüssauer „Gnadenbild Unserer Lieben Frau“. Im Jahr 2004 wurde der gesamte Klosterkomplex zum „Historischen Denkmal Polens“ erklärt. Von 2002 bis 2006 stand die Klosteranlage auf der polnischen Tentativliste der UNESCO.Sakraler Kunst in Niederschlesien
Seit den späten 1990er-Jahren hat sich Kloster Grüssau bzw. Krzeszów immer mehr auch zum überregional und international bekannten und beliebten Ausflugsziel gerade auch für Klassen- und Schulfahrten aus Deutschland entwickelt. Die imposanten und prachtvollen Bauwerke der Anlage wie die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt, die St.-Josephs-Kirche von 1695 sowie die gleichermaßen mit beeindruckend üppigen Altären, Fresken und Wandmalereien verschwenderisch geschmückte Fürsten-, Loreto- und Maria-Magdalena-Kapelle aus dem 18. Jahrhundert begeistern alljährlich zahlreiche Besucher aus aller Welt. Die vielen Gemälde und Skulpturen namhafter Meister wie beispielsweise Georg Wilhelm Neunhertz, Peter Johann Brandl besitzen einen hohen kunsthistorischen Wert und dienen häufig als Fotomotive. Ganz in der Nähe von Kloster Grüssau bzw. Krzeszów können auch dessen ehemaliges Stiftsgut Betlejem samt der Kapelle der Geburtsgrotte Jesu von 1674 und dem Wasserpavillon der Äbte von 1730 besichtigt werden. Sehenswerte Attraktionen in der unweit gelegenen Kreisstadt Kamienna Góra sind u. a. die katholische Pfarrkirche „Piotra i Pawła“ aus dem 16. Jahrhundert, das Renaissance-Rathaus von 1905 und die Ruine von Schloss Kreppelhof (Zamek Grodztwo) aus dem 14. bis 16. Jahrhundert.Angaben des Inhabers:
Öffnungszeiten:
November - April8 - 16 Uhr täglich
Mai - Oktober
8 - 17 Uhr täglich
Preise:
Grundroute:28 PLN (Standard)
20 PLN (Ermäßigt)
Erweiterte Route 38 PLN (Standard) 30 PLN (Ermäßigt)
Aktuell:
Das barocke Zisterzienserkloster Grüssau (Pocysterskie Opactwo w Krzeszowie) gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Niederschlesien. Das Kloster ist nur wenige Kilometer von Landeshut (Kamienna Góra, 8 km), Schömberg (Chełmsko Śląskie, 9 km) und Liebau (Lubawka, 10 km) entfernt.Architektonisch dominiert in Grüssau der Klosterkomplex der Zisterzienser, der u. a. aus der monumentalen Mariä-Himmelfahrt-Basilika (ursprünglich Klosterkirche der Zisterzienser), dem Schweidnitz-Jauerer-Piasten-Mausoleum, der St.-Josephs-Kirche, dem Klostergebäude, dem Gästehaus des Abtes und der Kalvarie besteht. Es ist der Hauptwallfahrtsort der Liegnitzer Diözese. Seit 1242 Benediktinermönche dorthin kamen, ist es ein Mittelpunkt der Kunst und Kultur. Die Benediktiner schienen jedoch mit der Aufgabe überfordert gewesen zu sein und zogen sich 1289 aus der Grenzregion zurück. Der Bolko I., Herzog von Schweidnitz und Jauer, nahm Verhandlungen mit den Zisterziensern auf und brachte sie dazu, das unvollendete Werk der Benediktiner fortzuführen.
Der zentrale Teil der prächtigen Klosteranlage ist die Abteikirche Mariä Himmelfahr. Von den Zisterziensern als Denkmal für den katholischen Glauben gebaut, entzückt sie durch die Finesse der Ausschmückungen, erstaunt durch die Monumentalität, weckt Bewunderung (die Länge der Kirche samt Piasten-Mausoleum und Kapelle zur Hl. Maria Magdalena beträgt 118,15 m, der Corpus ist 29,15 m breit). Den Titel Basilika trägt sie seit 1998, was Papst Johannes Paul II. Die Weihung der Kirche fand am 3.07.1735 statt. Im Hauptaltar der Basilika, wurde das von Wundern bekannte Grüssauer Madonnenbild „Mutter der Gnaden” ausgestellt.
St. Josephs Kirche Sie steht neben der monumentalen Basilika, aber steht nicht in deren Schatten. Sie birgt einen riesigen Schatz der europäischen Kultur, den eschichte des Hl. Josefs vor. Michael Willmann, der Künstler, wird der schlesische Rembrandt genannt. Die Kirche wurde am 7.05.1696 geweiht. Seitenaltäre von architektonischem Typ schmücken Bilder, die die Schmerzen und Freuden des Hl. Josef dargestellt. Die größte Sammlung von Fresken nördlich der Alpen, schlesische Apokryphen, Biblia Pauperum – alle Bezeichnungen des imponierenden Zyklus der barocken Gemälde (aus den Jahren 1693-1696) in der Kirche zum HI. Josef entsprechen der Wahrheit. Die Fresken illustrieren fast wie ein Comic die Geschichte des HI. Josef.
Zusätzlich zu den Einrichtungen, die sich auf dem Territorium des Post-Zisterzienserkolsters befinden, können Touristen auch die Objekte besuchen, die sich um die Abtei herum befinden. Auf dem St. Anna Berg ist die Kirche. St. Anne. Der Berg selbst ist auch ein ausgezeichneter Aussichtspunkt für die Abtei und das Tal. Nach dem Besuch der Hauptgebäude des Klosters können Sie zum Pavillon auf dem Wasser gehen. Von den Hauptgebäuden der Abtei bis zum Pavillon wurde ein Kalvarienberg mit 33 Kapellen errichtet.
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