Den Norden Frieslands erleben – das Friesisches Museum in Niebüll

Für eine Reise nach Schleswig-Holstein und Nordfriesland im hohen Norden Deutschlands an der Grenze zu Dänemark ist die hübsche Stadt Niebüll ein strategisch gut gewählter Ort für spannende Klassenfahrten und Urlaubsreisen. Von hier startet die Fähre nach Sylt. Die alte Stadt am Meer, Husum, ist auch nicht weit. Die flache und weite Landschaft bietet sich für viele spannende Aktivitäten in der Natur an. Die Gegend war die Wirkungsstätte des berühmten expressionistischen Malers Emil Nolde, dessen Atelierhaus im nahen Seebüll zu bestaunen ist. Im Handumdrehen gelangen Sie mit dem Zug ins dänische Tønder mit seiner hübschen Altstadt und dem überraschend großzügigem und modernen Museum Sønderjylland Kulturhistorie Tønder. Eine Reise nach Niebüll sollten Sie aber auch unbedingt mit einem Besuch des Friesischen Museums in Niebüll-Deezbüll verbinden, um mehr über die Geschichte, Kultur und Traditionen Nordfrieslands zu erfahren.

Eine spannende Volkskultur in einer einzigartigen Landschaft

Der Grundstock für die Sammlung volkskundlicher Gegenstände des Friesischen Museums wurde vom Pastor Friedrich August Feddersen gelegt, der von 1838 bis 1909 lebte. 1929 erfolgte über gesammelte Spenden der Ankauf des 20 Hektar großen Hofes Broder Bahnsen, der um 1700 errichtet wurde und nun als Freilichtmuseum hergerichtet ist. Das über 27 Meter lange und knapp 9 Meter breite Gebäude ist bezüglich seiner Bauart und der Form dem Typ „uthlandfriesisches Langhaus” zuzuordnen. Solche friesischen Langhäuser wurden in Gebieten (Uthlande) errichtet, die nur zum Teil bedeicht waren. Es handelt sich um einen sogenannten Ständerbau, dessen reetgedeckte Dachkonstruktion auf Eichenständern, Balken und Sparren ruht. So ist sie gegen Sturmfluten gewappnet, selbst wenn die mit Lehm verputzten und verankerten Mauern vom Wasser eingedrückt werden. Das imposante Gebäude steht seit mehr als 200 Jahren nahezu unverändert in Deezbüll, das heute zu Niebüll gehört. Die Deezbüller lebten in einer Kleinbauern- und Fischersiedlung und waren seit langer Zeit weithin gefragte Handwerker. Eindrucksvoll wird hier der Alltag vor der Industrialisierung erfahrbar gemacht. Sie erleben hautnah, wie die Menschen wohnten, wirtschafteten und im Laufe von Jahrhunderten eine ganz eigene Kultur entwickelten.

Das Leben der Friesen vor der Industrialisierung

Das Haus und heutige Museum ist in west-östlicher Richtung durch einen Flur geteilt. Links davon befinden sich die Wohnräume und rechts die Wirtschaftsräume, die authentisch mit originalen Alltagsgegenständen ausgestattet sind. In einem gemauerten Giebel über der Südtür befindet sich eine Sonnenuhr. Zu den Wohnräumen gehört der Dörnsch, gefolgt vom Mitteldörnsch, dem Wohnraum des Altbauern, und dem Pesel, einem nicht beheizbaren Repräsentationsraum. Gegenüber der Wohnräume befinden sich die Küche mit offenem Herd und die Speisekammer mit Backofen, das Katharine-Ingwersen-Zimmer sowie die Klüterkammer. Zum Wirtschaftsteil des alten Gebäudes gehören der Stall mit einer abgeteilten Kammer für den Knecht und ein Abstellraum. Früher gehörte auch eine große, 23 Meter lange Scheune zum Hof, die jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste.

Mit originalgetreuer Ausstattung

Zum originalgetreuen Inventar der Wohnräume gehören schöne alte Bauernschränke aus der Zeit der Renaissance, Auszieh- und Klapptische, Schrankbetten, die Alkoven genannt werden, holländische Fliesen, Fayencen, friesische Volkskunst und Gemälde sowie viele überraschende Details aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Da wären zum Beispiel ein Brautkranz aus Haar, Haubenschachteln, Trachten, Küchenutensilien aus Bronze, Musikinstrumente, eine Wiege, ein Steinsarg vom Mittelrhein aus der Zeit zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert, ein Pfeifenbord und Tabakkästen oder Parade- und Stickmusterbücher. Es gibt viel zu entdecken und Sie werden sich schnell in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt fühlen. In einem großen Renaissanceschrank im Pesel ist sogar eine vorgeschichtliche Sammlung mit Funden aus der Stein- und Eisenzeit untergebracht. Am besten Sie nehmen sich viel Zeit für den Besuch dieses ganz besonderen Museums. Community: 0 Bewertungen
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