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Das Grüne Gewölbe in Dresden - Sachsens Schatzkammer ist ein Kuriositätenkabinett

Eine Schatzkammer, die sich mit den größten Europas und vermutlich sogar der ganzen Welt messen kann, findet man im Residenzschloss in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Eine riesige Sammlung von Kleinodien, Kunstgegenständen, Kuriositäten und barocken Utensilien ist hier im Grünen Gewölbe des Dresdner Residenzschlosses ausgestellt.



Der größte Grüne Diamant der Welt und kuriose Erfindungen


Ursprünglich die Privatsammlung kostbarer Gegenstände und Kleinodien der Wettiner Kurfürsten in den von Moritz von Sachsen im 16. Jahrhundert im neugebauten Flügel im Westen des Residenzschlosses eingerichteten Verwahrräumen, die dann im frühen 18. Jahrhundert unter August dem Starken umgebaut und ab 1724 zu einer für ausgewählte Besucher zugänglichen repräsentativen Ausstellung absolutistischer Prägung entwickelt wurde, bietet das Grüne Gewölbe eine Sammlung von unterschiedlichsten Kunstobjekten, Raritäten und Kuriositäten.
Sie stellt Tausende von Objekten aus, etwa kunstvolles Besteck mit polierten Korallengriffen oder fast mikroskopisch kleine Porträtreliefs von Königshäusern aus Kirschbaum und Elfenbein. Man benötigt eine Lupe, um die klitzekleinen Details dieser Kunstwerke erkennen zu können. Es gibt venezianische Aufziehautomaten, die zum Beispiel Wein ausgießen und zahlreiche verzierte Schränke und seltsame Vorrichtungen. Die Kollektion umfasst sogar Gegenstände wie den Mundbecher Martin Luthers oder die goldene Trinkschale von Iwan dem Schrecklichen.
Das buchstäbliche Kronjuwel des Grünen Gewölbes ist allerdings der extrem seltene Dresdner Grüne Diamant. Ein massiver, leuchtender, grüner Edelstein aus Indien. Der Diamant ist vergleichbar mit dem Hope Diamond und dem Mountain of Light in den Kronjuwelen des Vereinigten Königreichs. Dieser größte geschliffene, von Natur aus grüne Diamant, ist ein makelloser Stein. Kein Foto kann diesem anmutigen Stück gerecht werden, man muss ihn einfach mit eigenen Augen gesehen haben.
Der Name „Grünes Gewölbe“ stammt jedoch nicht vom Dresdner Grünen Diamanten. Das Grün im Namen des Gewölbes kommt ursprünglich von Malachitsäulen, die an den Sockeln und Kronen grün gestrichen waren. Außerdem von grünen Wandbehängen aus Samt, die in einigen Teilen der Schatzkammer hingen.


Die Ausstellungen


Untergliedert ist das Grüne Gewölbe in die beiden Teilbereiche „Historisches Grünes Gewölbe“ und “Neues Grünes Gewölbe“. Das Erstere befindet sich in den ursprünglichen Räumen in prachtvollen Renaissance- und Barocksälen und zeigt rund 3.000 Ausstellungsstücke etwa im Bernsteinkabinett, dem Elfenbeinzimmer, dem Silbervergoldeten Zimmer, dem Pretiosensaal oder dem Juwelenzimmer und präsentiert seine kunstvollen Exponate in historischer Tradition größtenteils auf frei stehenden Konsolen vor aufwendig gestalteten Wänden. Aus konservatorischen Gründen ist die tägliche Anzahl der zugelassenen Besucher begrenzt, deshalb sollte man sich für einen Besuch Zeitkarten im Vorverkauf sichern.

Das Neue Grüne Gewölbe kann dagegen jederzeit besucht werden und präsentiert seine etwa 1.100 Exponate in schlichten Räumen ohne historisches Ambiente. Hier kommen etwa 200 Vitrinen mit entspiegeltem Glas zum Einsatz, in denen unter Kunstlicht in chronologischer Ordnung etwa der „Kirschkern mit den 185 Angesichtern“, das „Goldene Kaffeezeug“, der „Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aurang-Zeb“ oder der berühmte „Dresdner Grüne Diamant“ mit seinem Gewicht von 41 Karat gezeigt werden.


Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg


Im Februar 1945 wurden über 90 Prozent von Dresden bei einem verheerenden Luftangriff zerstört. Bei diesem Bombardement wurde auch das Dresdner Residenzschloss getroffen; dem dadurch ausgelösten Brand fielen aber glücklicherweise nur drei der neun Räume des Grünen Gewölbes zum Opfer. Die Ausstellungsstücke aber waren zu diesem Zeitpunkt bereits auf die Festung Königstein ausgelagert und überstanden so weitgehend unversehrt den Krieg.


Restauration des Grünen Gewölbes


Als Kriegsbeute wurden die Kunstgegenstände nach 1945 in die Sowjetunion abtransportiert, 1958 aber an die DDR zurückgegeben und bis 2004 im Umfang von etwa der Hälfte der Sammlung im Albertinum ausgestellt.
Erst 2001 konnte mit der Restaurierung der Originalräume begonnen werden, und 2004 eröffnete das Neue Grüne Gewölbe im ersten Stock des Westflügels wieder, dem sich 2006 das Alte Grüne Gewölbe in den historischen Räumen anschloss.
Die ursprüngliche grüne Farbe, nach der das Gewölbe einst benannt wurde, ist jedoch nur in dem prächtigen Diamanten erhalten geblieben, der das Ende der Tour markiert.
Das Grüne Gewölbe selbst ist ein echtes Juwel in der Ausstellungswelt von Deutschland und Europa und ein Besuch gewährt hochinteressante Einblicke in die Welt der Repräsentation von Macht und Herrschaft durch Schmuck und Kleinodien am Hofe des sächsischen Herrschergeschlechtes der Wettiner.

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