Schloss Wolfsburg – ein reiches Erbe der norddeutschen Renaissance

Das Schloss Wolfsburg ist Namensgeber und Wahrzeichen der jungen, bald 80-jährigen Stadt Wolfsburg. Vor mehr als sieben Jahrhunderten von den Rittern der Bartenslebener Dynastie als Burg erbaut, wurde sie um 1600 zu einem prächtigen Schloss der norddeutschen Renaissance umgebaut und erweitert. Die Herren des Schlosses sind seit Mitte des 18. Jahrhunderts die Grafen von Schulenburg. Ihre Wolfsburger Linie wurde durch die Heirat der Erbin Anna Adelheid Catharina aus der Familie von Bartensleben mit Adolph Friedrich Reichsgraf von der Schulenburg begründet. Die wirtschaftliche Grundlage der Wolfsburger war die extensive Regionalwirtschaft der Ländereien. Die Struktur der Land- und Forstwirtschaft änderte sich erst nach dem Bau des Volkswagenwerks und der Stadt im Jahr 1938. Auf den Ländereien der Wolfsburger Schlossherren wurden eine moderne Autofabrik und Wohnungen für die Arbeiter und ihre Familien gebaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Die von den Nationalsozialisten auf dem Zeichenbrett geplante und in den Kinderschuhen verwirklichte „Musterstadt“ bekam erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihren heutigen Namen Wolfsburg und das traditionsreiche Baudenkmal ziert seither das Stadtwappen. Anfang der 1960er Jahre beschlossen die Stadtväter und -mütter, das Schloss Wolfsburg zu einem bedeutenden städtischen Zentrum für Kultur und Kunst zu machen. Grafiker, Bildhauer, Fotografen, Keramiker und Maler schlossen sich unter der Postanschrift „Schloßstraße 8“ zusammen und richteten in den Räumen des Schlosses und den angrenzenden Räumlichkeiten Ausstellungsflächen, Ateliers und zum Teil auch Wohnungen ein. Dieser Anspruch wird heute im Wolfsburger Schloss durch den Kunstverein Wolfsburg als älteste Wolfsburger Kunstinstitution sowie durch das Heidersberger Institut, die Städtische Galerie und das Landesmuseum im Schloss Wolfsburg vertreten.

Schloss Wolfsburg bietet ein reichhaltiges Kulturprogramm

Mit seinen innovativen Veranstaltungen und Ausstellungen hat sich der Kunstverein Wolfsburg national und international einen Namen gemacht. Im Jahr 2007 erhielt er den Preis der ADKV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstverein) für den besten deutschen Kunstverein. Alljährlich wird ein konsistentes Jahresprogramm entwickelt, in dem Ausstellungen und Projekte durch Konzerte, Vorträge, Filmabende und Diskussionen ergänzt werden. Seit 2010 bietet der „Raum für Freunde“ eine weitere Gelegenheit, kurzfristig und in Notfällen Veranstaltungen und Ausstellungen zu präsentieren. Präsentationen von Galerieprojekten, Zeitschriften und Musiklabels haben dort bereits stattgefunden. Im Allgemeinen konzentriert sich der Kunstverein auf Künstler der jüngeren Generation, die mit ihren Werken aktuelle Antworten auf die Fragen der Zeit geben.

Zeitgenössische und frühere Kunst koexistieren perfekt

1974 zog die Städtische Galerie mit junger Kunst in das alte Schloss in Wolfsburg. Im Dialog mit der Architektur des Schlosses werden auf mehreren Etagen verschiedene zeitgenössische Kunstinstallationen und Ausstellungen präsentiert. Einige davon sind ganz frisch, andere sind schon etwas älter, weil seit 1945 Kunst für die Sammlung der Stadt Wolfsburg angekauft wurde. Junge Künstlerinnen und Künstler haben oft die Möglichkeit, ihre Kunst für mehrere Wochen in der Städtischen Galerie Wolfsburg zu zeigen. Im Westflügel, wo sich einst die Schlaf- und Privaträume der gräflichen Familie befanden, sind zahlreiche Kunstwerke aus der Sammlung zu bewundern. Im Dachgeschoss der Städtischen Galerie, im dritten Stock des Ostflügels, präsentiert die Städtische Galerie Olaf Nicolais „Die Flamme der Revolution liegend (in Wolfsburg)“. Der Maler schuf diese Arbeit 2002 anlässlich des Wolfsburger Kunstpreises „Junge Stadt sieht Junge Kunst“, der alle drei Jahre im Gartensaal des Wolfsburger Schlosses vergeben wird. Die großformatige Installation ist nun ständig in der Städtischen Galerie zu besichtigen.

Das Heidersberger-Institut ist künstlerisch und wissenschaftlich dem Schaffen des Wolfsburger Fotografen Heinrich Heidersberger gewidmet. Gleichzeitig werden Konzepte und Ideen für zeitgenössische Projekte entwickelt, die das komplexe Werk Heidersbergers in den Blick nehmen und fördern. Dieses Fotozentrum ist im ehemaligen Atelier des Meisters im Nordflügel des Wolfsburger Schlosses untergebracht.

Mehr über den Bau des Museums erfahren

Mehr über die Entstehungsgeschichte des 700 Jahre alten Wolfsburger Schlosses und seine früheren Bewohner erfahren die Besucher bei den Führungen des Stadtmuseums, zum Beispiel durch den Jagdsaal, die Schlosslaube oder den Gartensaal, durch den Englischen Landschaftsgarten oder den ehemaligen Barockgarten. In seinen Sälen im Schloss Schlosseisen zeichnet das Museum ein umfassendes Portrait Wolfsburgs – von der nationalsozialistischen Planung und der Realität einer „Arbeitermusterstadt“ bis hin zur „Wirtschaftswunderstadt“ und der heutigen Großstadt. Community: 0 Bewertungen
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