Salzsalinen Camargue
Reise zum weißen Gold der Camargue
Ein ganz besonderes Ziel für Klassen-, Kurs-, Abschluss- oder Studienfahrten ist die Camargue, vornehmlich die Salzsalinen der Camargue. Hier kann man hautnah sehen, fühlen und schmecken, was Salz bedeutet. Sozusagen Erlebnis-Pädagogik mit allen Sinnen. Außerdem ist eine kleine Auffrischung der Französischkenntnisse inbegriffen.
Wilde Pferde, rosa Flamingos, schwarze Stiere und weißes Gold
Die Camargue, eine gigantische Sumpflandschaft im Süden Frankreichs wird geprägt von riesigen Salzsteppen, auf denen schwarze Stiere und weiße Pferde grasen. Viele weitere Tierarten, die anderswo von Ausrottung bedroht sind, haben hier ebenfalls ihre Heimat gefunden. Besonders beeindruckend aber ist das Farbenspiel zwischen den Hunderten von rosa Flamingos und den weißen Salinenbergen, den einzigen Erhebungen dieses Landstrichs.
Hier, im Mündungsdelta der Rhône, südlich der Van-Gogh-Stadt Arles, wo Sie zudem zahlreiche Reisfelder und etliche Van-Gogh-Motive leibhaftig sehen, dominiert die Natur. Und damit es vor allem jungen Menschen nicht langweilig wird, findet man zwischen den Salinen auch einige interessante Orte wie etwa den bekannten Wallfahrtsort Saintes-Maries-de-la-Mer oder Aigues Mortes mit der beeindruckenden Stadtmauer.
Geschichte und Tradition
Bringen Sie Ihren Schülern oder Studenten die Geschichte und die Tradition der Camargue näher und wandeln Sie mit Ihnen auf den Spuren der Römer. Besuchen Sie die Marais Salants, die Salzgärten der Region.
Bereits in der Antike gewannen die Römer hier in der Camargue ihr Salz. Selbst zu den entferntesten Truppen brachten sie das wertvolle Mineral über die einstige Salzstraße, die Via Salaria. Später, im Mittelalter, existierten hier 17 Salinen, und das kostbare Salz wurde über die Rhône verschifft. Philipp IV. machte 1286 das Produkt schließlich zum Staatsmonopol, indem er die Salzsteuer einführte. Diese wiederum wurde während der Französischen Revolution abgeschafft.
Auch heute noch hat die Salzerzeugung in der Camargue Tradition. Und auch heute noch sind lediglich das Meer, die Sonne des Südens und der Mensch an der Produktion beteiligt. Die Salzgewinnung ist nach wie vor seit etwa 2000 Jahren reine Handarbeit: Durch ein Geflecht von Becken – den „œillets“ - und Kanälen wird Meerwasser geleitet, das schließlich mittels des Windes und der Sonne verdunstet. Was übrig bleibt, sind kleine Salzkristalle.
Eigentliche Erntezeit in den Marais Salants ist der Spätherbst. Eine ideale Zeit für eine Lehrfahrt, denn dann kann man den Salzbauern – den sauniers - besonders gut bei der Arbeit zuschauen. Aber auch die restliche Zeit des Jahres stehen sie barfuß oder in Gummistiefeln, oft bei über 30 °C, in ihren Salzgärten und prüfen beispielsweise den Salzgehalt des Wassers.
Übrigens unterscheidet man zwischen der so poetisch klingenden „fleur de sel", was stets frühmorgens mit einer Art Holzlöffel vorsichtig abgeerntet wird und in der Gourmetküche besonders beliebt ist, und dem gröberen „sel gris“, dem groben, grauen Meersalz, das zum Schluss mit einem speziellen Holzgerät vom Beckenboden abgekratzt wird.
Besondere Ausflugstipps
1. Besuchen Sie die imposante alte Festungsstadt Aigues Mortes, die einst – man glaubt es kaum – am Meer lag. Hier kann man auf der, die ganze Stadt umschließenden Stadtmauer wandeln und fantastische Aussichten auf die flache Salz-Lagune mit den beeindruckenden, in der Sonne blendend weiß strahlenden Salzbergen genießen.
2. Besonders viel Tradition außerhalb des allen dominierenden Salzes kann man in Saintes-Maries-de-la-Mer hautnah miterleben. Hier, wo die Statuen der Marien sowie der vom fahrenden Volk verehrten Schwarzen Sarah zu bestaunen sind, finden zahlreiche verschiedene Feste statt. Fête des gitans, mit Flamenco und Zigeunermusik, die Abrivado, bei der Stiere durch die Straßen der Stadt getrieben werden, sind nur einige der Programm-Beispiele.
3. Auf einer Fahrt mit dem petit train kann man die Stadt, die übersetzt „Tote Wasser“ heißt, besonders gut erkunden. Dabei kommt das ganze Ausmaß der gigantischen Wehrmauer mit den zahlreichen, gut erhaltenen Stadttoren- und -türmen besonders gut zum Tragen. Außerdem erhält man während der rund 25- bis 30-minütigen Fahrt ausreichend Information in deutscher Sprache geliefert.
4. Seit 2016 kann man einen der etwa 20 m hohen Salzberge bei Aigues-Mortes besteigen. Bei 15 % Steigung und häufig größter Hitze nicht unbedingt ein leichtes Unterfangen. Von oben wird Ihnen und Ihren Schützlingen dafür aber ein atemberaubender Blick über die Stadtmauern von Aigues-Mortes, auf die Salinen sowie über die Lagune geboten. Dieses besondere Event steht beispielsweise im Zusammenhang mit der oben genannten Rundfahrt.
5. In der Nähe von Salin de Giraud, am Rande der Camargue, gibt es eine kleine Aussichtsplattform, von wo aus man seinen Blick auf die Salinen und die Salzbecken schweifen lassen kann. Natürlich lassen sich dabei auch die rosa Flamingos beobachten.
6. Ganz in der Nähe befindet sich der kilometerlange und einzigartig breite Sandstrand, die Plage de Piémanson. Damit kann man Schüler und Studenten wie auch Lehrer nach dem Besuch zahlreicher Kulturstätten und Besichtigungen frohstimmen. Auch hier sind zahlreiche Flamingos beheimatet. Community: 0 Bewertungen
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