Das Dunajec Durchbruchstal in Polen
Berühmtes und geschütztes Naturparadies
Das zerklüftete Gebirge der früher auch als „Kronenberge“ bekannten und bis zu 1.050 Meter hohen Pieninen (Pieniny) erstreckt sich beiderseits des Flusses Dunajec und der Grenze im Süden Polens in deren Woiwodschaft Kleinpolen und Kreis Nowotarski sowie dem Nordosten der Slowakei in deren Verwaltungsgebiet Prešovský kraj im. Aufgrund der zahlreichen beeindruckenden regionalen Naturdenkmäler wurde hier bereits im Jahr 1932 der erste grenzüberschreitende Landschaftspark Europas gegründet. 1954 erhielt ein gut 23 km² großes Gebiet rund um die Gemeinde Hałuszowa und den 982 Meter hohen Berg „Trzy Korony“ (Drei Kronen) den Status des polnischen Nationalparks Pieninen („Pieniński Park Narodowy“). 1967 wurde auf der slowakischen Seite in der Nähe der Stadt Spišská Stará Ves der 37 km² große Pieninen-Nationalpark („Pieninský národný park“) als kleinster seiner Art in der Slowakei eröffnet. Beide Nationalparks haben sich seither zu populären touristischen Zielen speziell für Naturfreunde wie auch oft im Rahmen einer Klassenfahrt oder Schulfahrt bzw. Studienreise besuchten Destinationen entwickelt.
Kulturdenkmäler erkunden
Durch die dicht besiedelten, aber vielerorts auch noch schön grünen Täler der Pieninen verlaufen zahlreiche landschaftlich reizvolle Wanderwege, die sich bestens für Ausflüge während einer Klassenfahrt oder Studienreise anbieten. Die Strecken etwa ab den bekannten Kurorten Krościenko nad Dunajcem, Sromowce Niżne, Sromowce Wyżne, Szczawnica, Veľký Lipník sowie Jaworki und Czorsztyn führen über die Berge Ostry Wierch, Zamkowa Góra, Bajków Groń sowie Szafranówka und Huściawa. Auch viele berühmte Burgen sowie historische Klöster können bei den Wanderungen besucht und besichtigt werden, so zum Beispiel Burg Pieniny, Burg Czorsztyn und Burg Niedzica aus dem 13. bis 14. Jahrhundert. Noch älter ist die Ruine der „Spišský hrad“ (Zipser Burg) unweit der slowakischen Gemeinde Žehra aus dem 12. Jahrhundert. Viel besucht wird auch das Museum im „Červený Kláštor“ (Rotes Kloster) nahe der gleichnamigen Gemeinde am Grenzfluss Dunajec. Empfehlenswert, weil leicht zu begehen und auch gut mit dem Rad zu befahren, ist insbesondere der schon in den frühen 1870er Jahren angelegte, 12 Kilometer lange „Droga Pienińska“ (Pieninenweg) durch die mittleren Pieninen entlang des Flusses Dunajec.
Geologische Gegebenheiten der Gegend bewundern
Der wohl mit Abstand imposanteste Abschnitt des Pieninenwegs verläuft durch den ca. 8 Kilometer langen, bis zu 350 Meter hohen und stellenweise nur 100 Meter breiten Canyon „Pieniński Przełom Dunajca“ (Dunajec-Durchbruch) zwischen den beiden Orten Sromowce Niżne und Szczawnica. Besucher der so steil aufragenden und beiderseits des Flussufers dicht bewaldeten Schlucht fühlen sich angesichts des atemberaubenden Panoramas wie in eine unwirkliche Märchenlandschaft versetzt und auch in geologischer Hinsicht ist der Dunajec-Durchbruch äußerst interessant. Bislang unter Forschern und Wissenschaftlern umstritten sind die beiden Theorien zur Entstehung, denen zufolge der Canyon schon vor der Auftürmung und Faltung der Pieninen vor 145 bis 120 Millionen Jahre existierte oder erst im Miozän vor 20 Millionen Jahren entstand, als der Fluss sich langsam seinen Weg durch das Kalksteingebirge bahnte. Deutlich neueren Datums sind hingegen die beiden künstlich angelegten, als Gewässer bei Badegästen und Wassersportlern beliebten Stauseen ganz in der Nähe. Von 1964 bis 1997 wurde der 11 km² große „Jezioro Czorsztyńskie“ bei Nowy Targ erbaut, von 1964 bis 1994 der mit nur 1 km² Fläche deutlich kleinere Stausee „Jezioro Sromowskie“.
Floßfahrten durch den Canyon
Bedeutsam für den Fremdenverkehr und Tourismus sowie als Ziel einer Klassenfahrt oder Studienreise ist die Gegend um den Dunajec-Durchbruch schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts, als die im Mittelalter noch exklusiv für den Holztransport genutzten Floßfahrten zunehmend von auswärtigen Besuchern in Anspruch genommen wurden. Als Flößer und Führer dienten zunächst die im polnisch-slowakischen Grenzgebiet traditionell ansässige westslawische Ethnie der „Górale/Gorali“ (Goralen), heute werden die Fahrten auch von überregionalen Veranstaltern angeboten. Von der Anlegestelle in Sromowce Wyżne sind die beiden Varianten der Floßfahrt entweder über 15 Kilometer flussabwärts und 2,5 Stunden Dauer bis nach Szczawnica oder 18,5 Kilometer flussabwärts und knapp 3 Stunden Dauer bis nach Krościenko nad Dunajcem möglich. Wer die malerische und zauberhafte Landschaft rund um den Dunajec-Durchbruch lieber individuell und auf eigene Faust erkunden möchte, kann sich bei regionalen Anbietern auch ein Wildwasserkajak ausleihen. Die Benutzung von Motorbooten wie auch das Schwimmen im Durchbruchstal ist jedoch streng verboten. Community: 0 Bewertungen
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