Die Drachenhöhlen von Porto Cristo
Ein unterirdisches Höhlen-Spektakel
Zeugnisse der Talayot-Kultur
Die begehbaren Höhlen mit dem größten unterirdischen See des europäischen Kontinents wurden nicht etwa in jüngerer Zeit entdeckt. Vielmehr waren sie schon vor dreitausend Jahren ins Bewusstsein der Menschen auf der Insel der Balearen gerückt. Zwischen den mächtigen Stalaktiten und Stalagmiten wurden die Hinterlassenschaften aus einer längst vergangenen Epoche gefunden. Sie stammten aus der Zeit der Talayot-Kultur in der Zeitspanne zwischen dem Ende der Bronzezeit und dem Beginn der Eisenzeit. Die prähistorische Kultur war auf den Inseln des westlichen Mittelmeers verbreitet und endete schließlich mit der Romanisierung Mallorcas. In der Höhle bei Porto Cristo fanden Archäologen Gegenstände des Alltagslebens der Menschen dieser Kultur.
Piraten und Templer
Die Legende besagt, dass über Jahrhunderte Piraten ihre bei Überfällen auf dem Meer erbeuteten Schätze in dem Höhlensystem versteckten und auch die Ritter des Templer Ordens sollen in dieser bizarren Unterwelt nach ihren Kreuzzügen Reliquien aus dem Heiligen Land untergebracht haben. Dies alles ist jedoch wissenschaftlich kaum haltbar. Immerhin gab es im Jahr 1939 eine Regierungsexpedition zur Drachenhöhle. Auf Befehl des Gouverneurs von Mallorca mussten Soldaten nach den Schätzen der Templer suchen. Gefunden wurde nichts, doch seither existieren Pläne von der Beschaffenheit des Höhlensystems, die im Landesarchive aufbewahrt werden. Die ersten Erkundungen datieren auf das Jahr 1878. Katalanische Forscher drangen in die Höhle ein, fanden dann jedoch nicht zum Ausgang zurück und konnten erst nach drei Tagen gerettet werden.
Wege, Treppen und eine Beleuchtung
Touristisch erschlossen wurden die Cuevas del Drach bereits im Jahr 1922 durch einen gewissen Juan Servera Camps. Der erfolgreiche Anwalt kaufte das Grundstück mit dem Höhleneingang, ließ Wege und Treppen anlegen und beauftragte Experten mit der Beleuchtung der Höhle. Am 23. April 1935 waren die Arbeiten abgeschlossen, um diese Sehenswürdigkeit den Besuchern zugängig zu machen. Dem Pionier zu Ehren wurde unweit des Höhleneingangs ein Denkmal gesetzt. Juan Servera Camps gab den eindrucksvollen unterirdischen Grotten Namen. Er nannte sie unter anderem "Dianas Bad" und "Feen-Theater". Eine ungewöhnliche karstige Gesteinsformation erhielt die Bezeichnung "Mönch und Kaktus".
Klassik am unterirdischen See
Einer dieser Wege endet am Ufer des sogenannten Lago Martel, der nach dem französischen Höhlenforscher Alfred Martel so genannt wurde. Der See ist 180 Meter lang, vierzig Meter breit und bis zu zwölf Meter tief. Jeweils zur vollen Stunde ertönt dort ein - allerdings kurzes - klassisches Konzert. Um diesen Klängen in der abgedunkelten Höhle zu lauschen, wurde am Ufer des Lago Martel eine Tribüne für rund 1.100 Besucher errichtet. Angeboten werden bei einer Schulfahrt auch Bootstouren auf dem See. Die Temperatur im Höhlensystem beträgt durchweg etwa 21 Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit von fast achtzig Prozent. Der Besuch der Cuevas del Drach dauert - einschließlich des Konzerts - etwa eine Stunde. Die Tropfsteinhöhle ist Ganzjährige für den Tourismus geöffnet. Community: 0 Bewertungen
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