Insel Amrum – Naturkundliche Führung durch das Wattenmeer
Naturerlebnis Wattwanderung
Die geführte naturkundliche Führung durch das Watt ist darüber hinaus ein unglaubliches Erlebnis, das gleichermaßen entschleunigt und die Sinne schärft. Die Füße versinken im Watt, die Lungen füllen sich mit salziger Meeresluft. Schülerinnen und Schüler erleben hautnah die Gezeiten und verstehen aus eigenem Erleben, was Ebbe und Flut bedeuten. Die Gezeitenkräfte haben die Wattflächen und ebenso die Priele, Sandbänke und Strände geformt. Wenn die Ebbe das Watt freigibt, machen sich die Zugvögel über die Würmer, Schnecken, Muscheln, Krebse und Fische her. Der Führer wird über diese Vögel sprechen, die während der naturkundlichen Führung durch das Wattenmeer gut zu sehen sind. Sie haben teilweise noch 10.000 km Flugstrecke auf ihrer Reise in den Süden vor sich.Das Wattenmeer als Gezeitenareal
Das Wattenmeer an der Nordseeküste ist mit ~11.500 km² das größte zusammenhängende Gezeitengebiet der Welt. Den Status als UNESCO Weltnaturerbe erhielt es 2009. Zu ihm gehören die Küsten Dänemarks, der Niederlande und Deutschlands. Für den Weltnaturerbe-Status muss es geschützt bleiben, weshalb auch für Wattwanderungen Regeln gelten: Müll hat im Wattenmeer nichts zu suchen! Die Schülerinnen und Schüler werden beeindruckt sein, denn der weltweit einzigartige, ausgedehnte und sehr dynamische Küstenstreifen ist eine riesige Wildnis mit einer unglaublichen Biomasseproduktivität. Sie führt zu einem Nahrungsangebot, das jährlich 12 Millionen Zugvögel anlockt. Sie bilden teilweise auf Amrum eigene Kolonien und tragen zum „außergewöhnlichen universellen Wert“ des Wattenmeeres bei, der dessen außerordentliche Bedeutung ländergrenzen- und generationenübergreifend ausmacht. Die Prozesse und Lebensräume im Wattenmeer funktionieren bis heute tadellos, was die drei Anrainerstaaten mit ihrem gemeinsamen Management seit den 1980er Jahren erreichen konnten. Sie wiesen das Wattenmeer jeweils für ihr Territorium als Nationalpark bzw. Naturschutzgebiet aus und kooperieren heute beim Erhalt der Landschaft.Typische Pflanzen und Tiere im Wattenmeer
Das Wattenmeer beherbergt bemerkenswerte Pflanzen, die mit dem Salz, aber auch mit Überflutung und Übersandung bzw. Überschlickung sowie den mechanische Belastungen durch Wellenschlag, Strömungen und Sandflug zurechtkommen. Das sind Algen und Blütenpflanzen wie Seegras und der Queller. Bei den Vögeln gibt es 31 verschiedene Arten an Bodenbrütern, so rund 25 % der europäischen Löffler, Säbelschnäbler sowie Lachsee- und Brandseeschwalben. Die im Wattenmeer brütenden Zugvogelarten brauchen das Nahrungsangebot der Würmer, Schnecken und Muscheln, um sich vor ihrer Weiterreise Fettreserven anzufressen. Zu diesen Vögeln gehören unter anderem die gesamte Ringelganspopulation sowie die gesamte westrussische und europäische Population des Alpenstrandläufers. Sie halten sich im Wattenmeer in bestimmten Phasen ihres Zugzyklus auf, während andere Arten hier überwintern.Im Schlick des Wattenmeeres leben zwar nicht gleich sichtbare, aber höchst interessante Arten, die der Führer auf der naturkundlichen Wanderung natürlich zeigt. Dazu gehört beispielsweise der Bäumchenröhrenwurm (Lanice conchilega). Er kann eine Länge von 9 cm erreichen und ist schwer zu erblicken, weil er sich ins Watt bohrt. Aber er hinterlässt seine Röhre, die wiederum bis zu 40 cm lang sein kann. Die Herzmuschel hat gleichartige Klappen mit rund 25 Rippen, sie kommt am Gezeitenrand vor und kann noch in Gründen bis 100 m Wassertiefe leben, wo sie sich von Plankton ernährt. Ihre zurückgelassenen Schalen dürfen aus dem Watt mitgenommen werden, sie sind eine schöne Dekoration. Lebende Muscheln holen Wattwanderer nach oben, indem sie eine Weile auf einer Stelle treten. Aber diese bleiben im Watt! Sehr interessant sind auch Ohrenquallen, die oft am Strand zu finden sind und im Wasser ihren Schirm bis auf 30 cm Durchmesser aufspannen. Ein Einwanderer ins Watt ist die amerikanische Schwertmuschel, die 17 cm lang werden kann und wahrscheinlich mit dem Seewasserballast von Interkontinentalschiffen eingeführt wurde, während die fleischfressende Wellhornschnecke mit ihren weißen Laichballen schon immer hier beheimatet war.
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