Meeresmuseum Lloret de Mar
Die Stadt und das Meer sind seit Jahrtausenden untrennbar miteinander verbunden
Das im Jahr 1981 eröffnete „Museo del Mar“ (Meeresmuseum) befindet sich direkt an der belebten Uferpromenade Paseo Camprodon i Arrieta im Zentrum des bekannten und beliebten Badeorts Lloret de Mar an der Costa Brava. Nur wenige Schritte vom Strand und weiteren Sehenswürdigkeiten wie dem Denkmal zu Ehren des traditionellen katalanischen Tanzes Sardana („Monument a la Sardana“), dem „Museo del Gato“ (Katzenmuseum) und der pittoresken Plaça de Venècia entfernt, ist es in dem aufwendig sanierten historischen Gebäude „Can Garriga“ von 1887 untergebracht. Das Meeresmuseum erstreckt sich über die drei Stockwerke des Bauwerks, welches auch Eingang und Sitz des großen lokalen Kulturzentrums „Museo Abierto de Lloret“ (Offenes Museum) ist. Die Besucher können hier eine beeindruckende Sammlung an authentischen Schiffsmodellen sowie vielen weiteren Objekten und Materialien aus der Geschichte der Seefahrt und der Stadt bewundern. Lloret de Mar und seine enge kulturelle und ökonomische Verbindung mit dem Mittelmeer werden in fünf thematischen Ausstellungsbereichen detailliert erläutert und dargestellt.
Wer in Amerika reich wurde, kam gerne nach langer Zeit in die Heimat zurück
Im ersten Bereich „Hijos del mar“ (Söhne des Meers) werden mehrere bekannte und für die maritime Wirtschaftsgeschichte des Ortes bedeutende Persönlichkeiten aus dem 19. und 20. Jahrhundert ausführlich vorgestellt. Gezeigt werden zum Beispiel auch Fotos von prachtvollen Häusern erfolgreicher Unternehmer, die dank des Seehandels zu Wohlstand kamen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den beiden Brüdern Enric und Joan Baptista Garriga i Mataró, die gegen 1860 von Lloret de Mar nach Kuba auswanderten und in der Stadt Cienfuegos ein Vermögen mit ihren Geschäften für Baumaterialien verdienten. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat errichteten sie die „Can Garriga“ als Altersruhesitz und lebten dort bis zu ihrem Tode. Der zweite Bereich „Mediterráneo“ (Mittelmeer) widmet sich voll und ganz der langen und ereignisreichen Geschichte der katalanischen Küstenschifffahrt seit dem 14. Jahrhundert. Schiffe aus Lloret de Mar verkehrten regelmäßig zu den Häfen in der Nachbarschaft wie auch nach Valencia und Cádiz, wo sie die begehrten Güter und Waren aus Übersee in Empfang nahmen.Wo heute Gäste aus aller Welt baden und planschen, schwitzten früher Zimmerleute
Als dritter Bereich folgt „Las puertas del océano“ (Die Pforten des Ozeans), der die große Rolle der Segelschiffe für Stadt und Region beleuchtet. Aus den einst zahlreichen örtlichen Werften stammten etwa 150 große Schiffe, die maßgeblich am sehr lukrativen Fernhandel mit den spanischen Kolonien in Amerika und der Karibik beteiligt waren. Am heute fast nur noch von Badegästen und Wassersportlern genutzten Strand waren noch bis Beginn des 20. Jahrhunderts tagtäglich Hunderte von Handwerkern mit der Konstruktion von Schiffen aller Art beschäftigt. Gleichermaßen anschaulich erklärt werden die damaligen Modelle zur Finanzierung des Seehandels und deren durchaus große Verlustrisiken, wenn Schiffe im Atlantik sanken und die wertvolle Ladung unwiederbringlich verloren ging. Gezeigt werden außerdem klassische Produkte wie Kaffee und Kakao, die den Händlern seinerzeit große Gewinne einbrachten. Anhand von ausgewählten Familien werden auch typische Karrieren und Berufe der Seefahrt aufgezeigt. Besondere Erwähnung verdient auch die Geschichte der Auswanderer, die oftmals auswärts ihr Glück fanden und nach Jahren als gemachte Leute zurück nach Lloret kamen und dort von ihrem Reichtum als Privatiers lebten.Seehandel und Schifffahrt wurden nach und nach durch den Tourismus ersetzt
Im vierten Bereich „Lloret después de los veleros“ (Lloret nach den Segelschiffen) wird die Bedeutung von Landwirtschaft und Fischfang für die Stadt aufgezeigt. Als Spanien gegen Ende des 19. Jahrhunderts all seine Kolonien verloren hatte, musste sich das Land wieder stärker nach innen orientieren und auf lange vernachlässigte Branchen besinnen. Ein für Lloret de Mar charakteristisches Bild der damaligen Zeit waren beispielsweise Bauern und Landarbeiter, die ihre Pferde im Sommer am Strand wuschen. Wichtig für die Versorgung waren auch der Anbau von Obst und Gemüse sowie der seinerzeit noch bis an die Küste reichende Wald, aus dem die Rohstoffe Holz und Kork sowie Kohle gewonnen wurden. Interessant zu sehen sind auch die zahlreichen alten Fotos von Fischfangflotten, Festen und alltäglichen Zusammenkünften in Bars und Kirchen sowie auf Straßen und Plätzen. Im fünften und letzten Bereich „Más allá de la playa“ (Über den Strand hinaus) werden außer der Geschichte und Entwicklung des Tourismus vor Ort auch weniger bekannte und teils gut versteckte Ecken, Strecken und Wege der Stadt gezeigt. Community: 0 BewertungenBewerten Sie diesen Ort.
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