St.-Quintinus-Kathedrale in Hasselt/Belgien
Wissenswertes über Hasselt
Habt ihr eure Klassen- oder Kursfahrt nach Hasselt geplant, dann hoffentlich nicht (nur) des "Jenevers" wegen - auch wenn Hasselt für diesen Wacholderschnaps berühmt ist, quasi die Benelux-Version des britischen "Gin". Schon eher jugendfrei, wenn auch nicht nach jedermanns Geruch und Geschmack, ist die andere Spezialität aus Hasselt: Limburger Käse. Hasselt ist aber auch die Geburtsstadt des kostenlosen Nahverkehrs: Dieser wird hier immerhin schon seit 1997 praktiziert und dient in Zeiten des Klimawandels vielerorts als Vorbild - auch wenn seit 2013 wieder ein Obolus von 60 Cent pro Fahrt erhoben wird.
Apropos Nahverkehr: Hasselt ist recht bequem mit dem Zug zu erreichen. Direktverbindungen von und nach Deutschland gibt es zwar nicht, wohl aber Umsteigemöglichkeiten in Brüssel, Lüttich, Maastricht (NL) oder Antwerpen.
Das Bistum Hasselt: Alte Kirche, junger Dom
Größte Sehenswürdigkeit der Stadt ist - nicht nur vom Umfang her - die Kathedrale "Sankt Quintinus". Von den Flamen "Sint Kwintin" und den Wallonen "Saint Quentin" genannt, ist sie der Bischofssitz für die Provinz Limburg.Auf dem ersten Blick wirkt Sankt Quintinus nicht wirklich wie ein Dom, weil sie gar nicht als solcher konzipiert war, sondern "nur" als Stadtkirche. Die Katholiken von Hasselt und Umgebung gehörten seit jeher zum mächtigen Bistum Liège (Lüttich). Doch seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges - und dem Niedergang der Schwerindustrie in Wallonien - zogen viele Katholiken aus der Region Lüttich ins protestantische Flandern. Im Jahre 1967 erhielt die Provinz Limbourg ein eigenes katholisches Bistum, abgespalten von Lüttich.
Quintinus und "seine" Kirche
Quintinus war ein römischer Bürger im Gallien des 3. Jahrhundert nach Christus, der zum christlichen Glauben übertrat und ihn im Gebiet rund um das heutige Amiens predigte. Da der damalige römische Kaiser, Diokletian, das Christentum als Gefahr für die römischen Götter betrachtete, wurde Quintinus als Staatsverräter exekutiert - auf gut Deutsch, er wurde zu Tode gefoltert. Dies geschah in jener nordfranzösischen Stadt, die heute Saint-Quentin heißt (und nicht mit dem gleichnamigen US-Gefängnis in Kalifornien verwechselt werden sollte!).Wer trotz dieser Quälereien seinem Glauben treu blieb und so dem Beispiel von Christus folgte, galt frühen Christen als sittliches Vorbild. Später wurden diese "Märtyrer" zu Heiligen erhoben - so auch Quintinus. Ergo wurde nicht nur sein Begräbnisort nach ihm benannt, sondern viele andere Kirchen und Städte.
Quintinus war Schutzheiliger von Hasselt seit dem 7. Jahrhundert. Im 12. Jahrhundert wurde eine romanische Pfarrkirche errichtet; diese musste im 14. Jahrhundert - als die "Gotik" den Bau viel höherer, größere und prachvollerer Kirchenschiffe erlaubte - dem heutigen "Neubau" weichen. Dieser ist seither mehrfach erweitert, aber zumindest nicht in irgendeinem Krieg zerstört worden wie so viele andere Gotteshäuser.
Die Original-Einrichtung hatte nicht so viel Glück: Im Jahre 1567 kam es während der Reformation zu einem "Bildersturm", viele Wandgemälde und andere Kunstwerke wurden vernichtet. Die Zerstörer lehnten jeglichen Kirchenschmuck als "Zeichen der Dekadenz" kategorisch ab und wollten zurück zu den Wurzeln. Als die Quintinus-Gemeinde später wieder katholisch wurde, ersetzten neue Gemälde die alten Vorgänger.
Älter als 1567 ist lediglich das Chorgestühl - jene hölzernen Sitzreihen, die sich an den Wänden des Chors entlang ziehen. Sie dienten dem Klerus während des Gottesdienstes als Sitzplatz - also dem kirchlichen Personal: Priestern, Mönchen, Vikaren und so weiter. Community: 0 Bewertungen
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