Altstadt von Stralsund
Wenn eine komplette Altstadt Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO findet, dann ist das allein schon ein Besuch wert. Wer bei einer Studienreise oder Klassenfahrt durch den mittelalterlichen Kern von Stralsund bummelt, der begibt sich auf einen Spaziergang durch die Geschichte dieser bemerkenswerten Stadt. Dank ihrer strategisch wichtigen Lage an der Ostsee zählte Stralsund bereits im ausklingenden 13. Jahrhundert neben Lübeck zu den bedeutendsten Ansiedlungen im baltischen Raum. Im Jahr 1370 rückte Stralsund ins politische Rampenlicht, denn in seinen Mauern fanden die Friedensverhandlungen zwischen Vertretern der Hanse und dem dänischen Reichsrat statt. Dadurch wurde der sogenannte "Waldemarkrieg" beendet.
Fünfhundert Einzeldenkmäler auf engstem Raum
Über einen langen Zeitraum der Geschichte profitierte Stralsund von den bereits im Jahr 1234 dokumentierten Stadtrechten. Das Gründungsmitglied der Hanse betrieb an der Meerenge zur Insel Rügen im Mittelalter einen regen Handel mit seinen Nachbarn. Heute ist Stralsund stolz auf die Altstadt mit zahlreichen bedeutenden Bauwerken der Backsteingotik. Nach der politischen Wende 1990 wurde der zu DDR-Zeiten vernachlässigte historische Bereich mit großem Aufwand saniert. Inzwischen erstrahlen die alten Kaufmannshäuser, die ausnahmslos unter Denkmalschutz stehen, in einem frischen Glanz. Stralsund weist auf einem relativ engen Raum nicht weniger als fünfhundert Einzeldenkmäler auf. Gemeinsam mit der Altstadt Wismars wurden die Bemühungen Stralsunds um den Erhalt der ehemals bedrohten Bausubstanz durch die UNESCO gewürdigt.Bildergalerie - Klicken für Details
Vom Rathaus über den Buttergang zur Nikolaikirche
Die Teilnehmer einer Schulfahrt werden begeistert sein von der Vielfalt der altertümlichen Gebäude in Stralsund. Zum Beispiel vom Rathaus am Alten Markt, dem Wahrzeichen der Stadt. Das Gebäude stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde über einen längeren Zeitraum als Kaufhof genutzt. Einst befanden sich in der ebenerdigen Etage vierzig Geschäfte. Als das Gebäude zum Rathaus umfunktioniert wurde, waren die Sitzungsräume noch über eine Wendeltreppe zu erreichen. Den barocken Charakter erhielt das Gebäude erst im 18. Jahrhundert. Wer bei einer Studienreise den Buttergang passiert, gelangt zur stolzen Nikolaikirche. Sie ist das älteste Gotteshaus der Stadt und wurde einst dem Schutzheiligen der Seefahrer gewidmet. Der Südturm der Nikolaikirche erhebt sich bis zur Höhe von 103 Metern. Der zwölf Meter hohe Altar bestimmt das innere Bild der Kirche, die über insgesamt drei spielfähigen Orgeln verfügt.Mönche konvertierten zum evangelischen Glauben
Das Johanniskloster am nordöstlichen Rand des Alten Marktes stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert und zählte zu den bedeutendsten Niederlassungen des Ordens der Franziskaner. Im 16. Jahrhundert flohen die Mönche nach einer Plünderung, konvertierten zum evangelischen Glauben, um in der Stadt verbleiben zu können. Später wurde aus dem Kloster ein Armenhaus und heute ist dort das Stralsunder Stadtarchiv untergebracht. Wer bei einer Klassenfahrt oder Schulfahrt in Stralsund weilt, der sollte sich am Alten Markt das Wulflamhaus mit seiner eindrucksvollen Fassade und den Pfeilergiebeln anschauen. Insgesamt haben in Stralsund nicht alle der ehemals zehn Stadttore Plünderungen und Brände überstanden. Das sogenannte Kniepertor erhielt seinen Namen von einer wohlhabenden Familie. Bis 1960 durchquerte die Stralsunder Straßenbahn das Tor, das heute lediglich von Fußgängern und Radfahrern passiert werden darf.Zwei Museen und der Artenreichtum der Ostsee
Eine besondere Würdigung unter den zahlreichen historischen Häusern Stralsunds verdient das Dielenhaus in der Mühlenstraße. Es beeindruckt durch die zahlreichen detailgetreuen Verzierungen an seiner Außenfassade. Das gotische Kaufmannshaus aus dem 14. Jahrhundert verfügt über eine geräumige Diele im Erdgeschoss, die einst den Zweck erfüllte, große Mengen an Waren zu lagern. Dort, wo ehemals auch Bier gebraut wurde, finden heute standesamtliche Trauungen statt. Zwei Museen sind es wert, bei einer Studienreise nach Stralsund besucht zu werden. Das Ozeaneum präsentiert das größte Aquarium Deutschlands und zeigt die Artenvielfalt der Ostsee. Das Deutsche Meeresmuseum, das jährlich von mehr als 600.000 Menschen besucht wird, hat sich die Dokumentation des Umwelt- und Meeresschutzes zur Aufgabe gestellt. Community: 0 BewertungenBewerten Sie diesen Ort.
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