Musée des Tapisseries
Handgefertigte, filigran gestickte Gobelins und andere Objekte aus dem 17./18. Jh. können Sie im Museum für Wandteppiche bewundern. Es befindet sich im nördlichen Teil der Universitätsstadt Aix-en-Provence, der historischen Hauptstadt der Region.
Vom Palast zum Museum
Untergebracht ist die Tapisserie-Ausstellung, die 1909 gegründet wurde, im ersten Stock des ehemaligen Bischofspalastes – genauer – in den Prunksälen.
Das Gebäude besteht aus vier Flügeln, in deren Mitte ein Innenhof zu finden ist. Der Aufbau erinnert stark an das Forum Romanum, das älteste römische Forum, das als Marktplatz den Lebensmittelpunkt darstellte. Der Palast wurde zwischen 1650 und 1780 erbaut und ist auch der Ort für das Internationale Lyrik-Festival, dessen Aufführungen seit 1948 im Innenhof stattfinden.
Was gibt es zu entdecken?
Sowohl die Architektur, als auch die eigentliche Ausstellung, laden zum Erkunden ein. Bekannt geworden ist das Museum besonders durch die Wandteppiche aus der königlichen Manufaktur von Beauvais, deren detailliert gewebte Figuren und Farbnuancen von großem handwerklichen Geschick zeugen. Sie dienten im 17./18. Jh. als Botschaftergeschenke oder Dekoration für königliche Residenzen. In diesem Fall handelt es sich um jene, die die Prunksäle des Palastes schmückten.
Durch innerpolitische Spannungen trat 1905 das Gesetz der Trennung von Kirche und Staat in Kraft, sodass die Tapisserien in den Besitz des Staates gelangten und im Museum eingelagert wurden. Neben diesen gibt es auch antike Möbelstücke wie Kommoden, Sitzbänke und Schränke zu entdecken – allesamt handgefertigte Unikate und Zeugnisse aus einer anderen Zeit.
Dauerausstellungen
Highlights sind die permanenten Kollektionen, die nach Thema geordnet sind.
So wird zum Beispiel die Geschichte von Don Quijote, dem Helden aus dem Roman „Cervantes“, auf neun Wandteppichen erzählt. In dem Buch wird der Protagonist als wenig ruhmreicher, stolzer Ritter dargestellt, der auf seinem betagten Pferd Rosinante allerhand Abenteuer erlebt – unter anderem, so heißt es, kämpft er gegen Windmühlen.
Als Vorlagen dienten sogenannte Kartons von Charles-Joseph Natoire (1700-1777), der ein herausragender Dekorateur und Maler seiner Zeit war. Ein Karton stellt die Verbindung zwischen dem Entwurf und dem Gewebe dar. Auf ihm werden Konturen, die Grenzen zwischen den Farbflächen und die Farbgebung festgehalten.
Im Falle des Teppichs „Les Jeux Russiens“ wurden die Vorlagen von Jean Baptiste Leprince (1733-1781), einem französischen Maler, verwendet.
Die dritte Kollektion, „Les Grotesques“, zeigt sechs Stücke im Stil von Jean Bérain, der Dekorateur und Ornamentalist am Hof von Louis XIV., dem absoluten „Sonnenkönig“, gewesen ist.
Die letzte Dauerausstellung ist ein Raum, der von einer Künstlerin im grotesken Stil gestaltet wurde und als Bühnenbild für Mozarts Don Giovanni diente. Dieses wurde 1949 auf dem Festival der lyrischen Künste in Paris aufgeführt. Der Raum ist mit Dekor aus Blumensträußen, Vögeln, Ranken, gekreuzten Blumen und Ornamenten versehen und wird „Saal des Festes“ genannt.
Überzeugen Sie sich selbst von der Vielzahl an Details, die die besondere Architektur sowie die kunstvoll angefertigten Exponate zu bieten haben – für jeden ist etwas dabei. Community: 0 Bewertungen
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