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Nikolaikirche Leipzig

Nikolaikirche-von-außen © Kirchgemeinde St. Nikolai Leipzig
Nikolaikirche-von-außen © Kirchgemeinde St. Nikolai Leipzig

bedeutendes Wahrzeichen


Leipzig ist seit dem Mittelalter eine der bedeutendsten Städte Deutschlands. Die Nikolaikirche ist die älteste und größte Kirche der Stadt. Im 12. Jahrhundert wurde sie im Stil der Romanik erbaut. Fast jede darauf folgende baugeschichtliche Epoche hat ihre Spuren an der Kirche hinterlassen, die Sie mit Ihren Schülern bei Besichtigung der Fassaden und des beeindruckenden Innenraumes aufspüren können. Die Nikolaikirche wurde in der Spätgotik zur dreischiffigen Hallenkirche umgebaut. Im frühen 18. Jahrhundert wurde ein barocker Mittelturm hinzugefügt, der zu den erhaltenen romanischen Bauteilen einen spannungsvollen Kontrapunkt setzt. Das Raumerlebnis im Inneren der Kirche ist überwältigend, egal ob man als Besucher kunsthistorisch bewandert ist oder nicht. Besonders interessant ist, dass man die filigranen gotischen Gewölbe und Säulen am Ende des 18. Jahrhunderts im Stile des Klassizismus umgearbeitet hat. Nach dem Ideal einer „Urhütte“ sollten Säulen Bäume verkörpern und die Gewölbe ein geschlossenes Blätterdach simulieren. Aus den Kapitellen sprießen Palmblätter, die sich im Gewölbe vereinigen. Der Kirchenraum strahlt in weißen, rötlichbraunen und hellgrünen Farben und stellt so das einzigartige Zeugnis eines gotischen Baus im klassizistischen Gewand dar. Auch die Innenausstattung hat Besonderes zu bieten: So befindet sich in der Nordkapelle ein gotischer Schnitzaltar von Anfang des 16. Jahrhunderts. Das Alter, die Aura und die Kunstfertigkeit von Bau und Ausstattung wird Erwachsene wie Schüler begeistern.



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Fotograf: Punctum / Peter Franke | Quellenangabe: Kirchgemeinde St. Nikolai Leipzig

Schauplatz der Geschichte: von Luthers Reformation bis zu den Leipziger Montagsdemonstrationen


Die Nikolaikirche in Leipzig ist einer der geschichtsträchtigsten Orte der Stadt. Die Gemeinde trat durch die wegweisenden Predigten von Martin Luther und anderen Reformatoren im Jahre 1539 zum evangelisch-lutherischen Bekenntnis über und folgt diesem bis heute. Aus dem Jahre 1521 stammt die sogenannte Lutherkanzel in der Kirche. Hier begann die Reformation in Leipzig, die auch auf das Umland ausstrahlte und schließlich das gesamte Christentum grundlegend veränderte. Der ganz überwiegende Teil der ehemaligen DDR folgt bis heute der evangelisch-lutherischen Konfession.

In der Leipziger Nikolaikirche lag die Keimzelle der friedlichen Revolution im ehemaligen zweiten deutschen Staat. Schon seit den frühen 1980er-Jahren fanden montags die wöchentlichen Friedensgebete statt, die zunächst nur gering besucht waren. Die Nikolaikirche war Schauplatz der frühen DDR-Friedensbewegung, die häufig in den Kirchen ihr Obdach fand. Ihr berühmtes Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“, das zu Abrüstung und Völkerfreundschaft weltweit aufrief, wurde 1982 in der Nikolaikirche erstmals öffentlich aufgestellt und erregte den Argwohn der Obrigkeit. Aus den Montagsgebeten erwuchsen schließlich 1989 die für die Revolution entscheidenden Leipziger Montagsdemonstrationen. Zehntausende gingen allwöchentlich auf die Straße, um für die Grundrechte zu demonstrieren. Das Beispiel machte in vielen Städten der DDR Schule, und bald erschall der Ruf nach Freiheit, Demokratie und Einheit Deutschlands durch den ganzen Staat. Die DDR wurde auf diese Weise in ihren Grundfesten erschüttert und die Berliner Mauer fiel schließlich im November 1989. Ihren Anfang nahm die friedliche Revolution jedoch in der Leipziger Nikolaikirche, daran erinnert die Friedenssäule von 1999.


Ein Besuch der Leipziger Nikolaikirche lohnt


Kunst, Geschichte, Religion und Gesellschaft – all dies kann exemplarisch in und anhand der Leipziger Nikolaikirche erklärt und verstanden werden. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch der Kirche während des Gottesdienstes oder während eines Orgelkonzertes. Der Klang der monumentalen Orgel ist in dem wunderbaren, von Gewölben durchzogenen Innenraum der Leipziger Nikolaikirche vor allem im Zusammenspiel mit Chorgesang unvergleichlich. Falls möglich, sollten Sie auch eine Turmbesteigung ins Auge fassen. Von oben hat man einen unvergesslichen Blick über Leipzig, der die Orientierung in der Stadt verbessern und Lust darauf machen dürfte, die ganze Stadt zu entdecken. Die Leipziger Nikolaikirche eignet sich also besonders als Startpunkt für einen Stadtrundgang oder auch als seinen Abschluss mit Panoramablick hoch oben über den Dächern der sächsischen Metropole.
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