Bei einem Ausflug in die tschechische Metropole Prag lädt das Luftfahrtmuseum im 19. Verwaltungsbezirk Kbely zu einem Besuch ein. Die Ausstellung - eine der europaweit größten zur Geschichte der Luftfahrt mit einem Fokus auf das militärische tschechoslowakische und tschechische Flugwesen - ist im Eintritt frei.
Sie kann täglich außer montags von Mai bis Oktober zwischen 10:00 und 18:00 Uhr besucht werden.
Die Sammlung umfasst etwa 300 Flugzeuge, von denen mehr als 100 zur Besichtigung ausgestellt sind.
Zur Geschichte des Areals
Die Anfänge von Kbely als Ort der tschechoslowakischen Luftfahrt liegen am Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Areal wurde ab November 1918 zum ersten nach dem 1. Weltkrieg errichteten tschechoslowakischen Flugplatz ausgebaut, und bereits im Dezember starteten die ersten Flugzeuge. Der Linienflugverkehr wurde hier 1923 mit einem Flug der CSA Czechoslovak Airlines nach Bratislava aufgenommen.
Heute dient das Gelände als 6. Fliegerbasis der Tschechischen Luftstreitkräfte, als Standort des Tschechischen Forschungs- und Erprobungsinstituts für Flugwesen und als Sitz des 1968 – anlässlich des 50. Geburtstages des Flugplatzes – eingerichteten „Letecké muzeum Kbely“, des Luftfahrtmuseums Kbely.
Das Museum betreibt heute das Militärhistorische Institut der Tschechischen Streitkräfte, und die Ausstellung wurde in Laufe der Jahre ständig erweitert, von ursprünglich einer Halle auf fünf sowie mehrere Freiflächen.
Luftfahrtmuseum Kbely – Was gibt es zu sehen?
Das Luftfahrtmuseum in Prag-Kbely ist heute eines der größten in Europa.
Die Sammlung umfasst insgesamt etwa 300 Luftfahrzeuge, von denen für Besucher knapp 110 Flugzeuge ausgestellt sind. Die Exponate erlauben eine einzigartige Zeitreise durch die Geschichte der tschechoslowakischen und tschechischen Luftfahrt, denn die Ausstellung legt ein besonderes Augenmerk auf die Präsentation der Entwicklung der heimatlichen Flugzeugindustrie, vertreten etwa durch Maschinen der Hersteller AERO und AVIA. Aber auch Flugzeuge aus anderen Ländern, beispielsweise amerikanische, sowjetische, schwedische oder deutsche, können in Augenschein genommen werden.
Das Luftfahrtmuseum in Kbely ist in fünf großen Flugzeughangaren sowie einer ausladenden Freifläche untergebracht. Jede der fünf Flugzeughallen widmet sich dabei einem eigenen Zeitabschnitt der tschechischen Luftfahrtgeschichte, und die Freiflächen sind nach Einsatzzweck und Technik der Fluggeräte unterteilt:
Hallen:
- Luftfahrt der Tschechoslowakischen Republik 1918–1924
- Tschechoslowakische Luftfahrt 1925–1938
- Luftfahrt während des 2. Weltkriegs
- Düsenflugzeuge der 1. Generation
- Tschechoslowakische Luftfahrt nach 1945
Freiflächen:
- Helikopter
- Kampfflugzeuge mit Strahltriebwerken
- Transporter und sonstige Flugzeuge seit 1945
In der Halle, in der sich die Ausstellung zur Zeit des Zweiten Weltkrieg befindet, wird zusätzlich eine Ausstellung mit alten Uniformen gezeigt, welche ebenfalls einen Blick in die Geschichte erlaubt.
Technikfans sehen in Kbely riesige Flugzeuge wie die Antonow An-24, die Tupolew Tu-154 oder Kampfjets wie die Suchoi Su-25. Aber auch Radaranlagen, Motoren, Schleudersitze und ähnliche Exponate sind ausgestellt. Die Schautafeln zu den Ausstellungsstücken sind sowohl in tschechischer als auch in englischer Sprache beschriftet.
Luftfahrtmuseum Kbely – für Klassenfahrten
Ein Besuch im Luftfahrtmuseum Kbely empfiehlt sich zur Vertiefung von Lerninhalten etwa aus Physik, Technik und Geschichte.
Erschlossen werden können anhand der Ausstellungsobjekte beispielsweise die Funktionsweise verschiedenster Flugaggregate, ihre Bestandteile und ihre historische Entwicklung.