Burg Kalbe

Die Burg Kalbe, in Sachsen-Anhalt an der Milde gelegen, ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. In ihrer Geschichte war die Burg mehrmals fast dem Verfall preisgegeben. Glücklicherweise fanden sich über die Jahrhunderte hinweg immer wieder Menschen, denen dieser Bau am Herzen lag. So konnte die denkmalgeschützte Burg durch Wiederaufbau- und Sanierungsarbeiten vor dem vollständigen Niedergang bewahrt werden.

Was für eine Geschichte steht hinter der Burg Kalbe?

Die ersten Aufzeichnungen über die Burg Kalbe stammen aus dem Jahre 1196. Als Sumpfburg war sie durch drei Wassergräben, mehrere Vorburgen und Verschanzungen bestens gegen unerwünschte Eindringlinge geschützt. Der Durchmesser des äußeren Walls betrug 360 Meter.

Im Jahre 1240 wurde die Burg das erste Mal durch den Teltow-Krieg und den Magdeburger Krieg zerstört. Das Adelsgeschlecht derer von Alvensleben baute die Burg 1324 erfolgreich wieder auf. Kalbe entwickelte sich damals zur größten Burg der Altmark. Im Dreißigjährigen Krieg verfiel die Burg zur Ruine. Über mehrere Jahrhunderte hinweg lag die Burgruine im Dornröschenschlaf. Im Jahr 1903 nahmen sich die Nachfahren derer von Alvensleben der Ruine an. Ihnen ist es zu verdanken, dass sie nicht weiter verfiel. 1945 wurden die Alvenslebens enteignet. Wenn Sie heute die Burganlage besuchen, finden Sie noch die Ruinen des Wohngebäudes, der ehemals zwei Stockwerke umfassenden gotischen Heiliggeistkapelle und des Toreinganges vor.

Das „Alte Wachhaus“ und seine Störche

Das zur Burg gehörende „Alte Wachhaus“ wurde im Jahr 1584 errichtet und ist damit das älteste Gebäude der Stadt Kalbe. Bis in die heutige Zeit ist es in seinem Originalzustand mit den Gewölbekellern erhalten geblieben. Im Jahr 1800 erfolgte der Ausbau des Gebäudes zur Wohnung. Zusätzlich wurden Hütten für die Tagelöhner gebaut. Durch die Nutzung als Jugendklub während der Zeit von 1970 bis 1980 wurde das „Wachhaus“ teilweise beschädigt. Ab 1982 setzte sich der Kulturbund/Kulturverein für Ausbesserungsarbeiten, besonders am Dach des Gebäudes, ein. Ab 1992 fanden Erhaltungsarbeiten im „Alten Wachhaus“ statt.

Eine umfassende Dauerausstellung informiert Sie über die interessante Burgvergangenheit, das „Alte Wachhaus“ mit dem achteckigen Hausmannsturm und die Geschichte der Stadt Kalbe.

Wenn Sie in der Zeit von Anfang April bis Ende August der Anlage einen Besuch abstatten, erwartet Sie ein ganz besonderes Highlight. Mit Hilfe einer am Hausmannsturm angebrachten Kamera, können Sie die dortigen Störche in ihrem Nest beobachten. Mit etwas Glück ist Ihnen der Blick auf die Storchenjungen vergönnt.

Und im September zum Burgfest!

Anfang September lädt die Burg zum traditionellen Burgfest ein. Kultur- und Heimatverein tragen zum Gelingen dieses Events bei. Feuerspucker, Spinnenfrauen, die Hexe Ambrosia und andere Gäste tummeln sich und unterhalten die Besucher. Community: 0 Bewertungen
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