Das Marinemuseum in Stralsund
Geschichtsunterricht an der Wiege der deutschen Marine
Ein Ort mit militärischer Bedeutung
Wer das Marinemuseum besuchen möchte, muss die ehemalige Garnisonsstadt Stralsund verlassen und sich zur ganz in der Nähe gelegenen Insel Dänholm begeben. Der Weg ist über den Rügendamm zu Fuß und mit dem Auto erreichbar. Dänholm galt lange Zeit als Sitz der preußischen Armee, die von hier eine gute Sicht über das Meer hatte und die mit ihren in Stellung gebrachten Kanonen manch ungebetenen Gast daran hinderte, in Stralsund einzudringen. Gleichzeitig konnten von der Insel aus Zölle vorbeifahrender Schiffe kassiert werden, wodurch der Reichtum Stralsunds anwuchs.Das rote Backsteingebäude wurde im Jahre 1849 genutzt, um für die preußische Armee, die bis dahin nur über ein Heer verfügte, auch den Aufbau einer eigenen Marine zu vereinbaren. Das war die Basis, um als Streitkraft zusätzlich auf dem Wasser aktiv sein zu können – ebenso in ihm, denn vor allem die Aufgabe, den Meeresboden rund um Stralsund im Ersten sowie im Zweiten Weltkrieg nach Minen abzusuchen, gehörte zu den wesentlichen Tätigkeiten der hier ansässigen Marineabteilung. Im Hof des Museums lassen sich einige alte Schiffe, Minen und ein Kampfhubschrauber bewundern.
Die militärische Seefahrt im Überblick
Heute bietet das Marinemuseum seinen Gästen eine Dauerausstellung, die sich ganz dem Befahren des Meeres widmet. Natürlich stehen dabei die Schiffe und Flugzeuge im Vordergrund, mit denen sich die preußische und später die deutsche Marine von der Ostseeküste aus zu Erkundungstouren aufmachte oder mit denen sie direkt ins Kampfgeschehen eingriff. Vom Training bis zum Ernstfall wird der Alltag der Marinesoldaten bis ins Detail betrachtet. Auch der technische Aspekt – etwa die Motorenstärke oder die Bewaffnung der Schiffe – wird selbst für Laien verständlich erklärt.Dänholm stellt indes nicht alleine die militärische Seefahrt in den Mittelpunkt. Zugleich werden Routen über das gesamte Meer in Plänen, Skizzen und Modellen nachgezeichnet, die schon lange Zeit vor dem Aufbau der Marine genutzt wurden. Immerhin führte Stralsund seit dem 13. Jahrhundert erfolgreiche Handelsbeziehungen mit schwedischen, dänischen oder norwegischen Städten. Vermutlich wurde der Ort aufgrund seiner günstigen Lage direkt am Meer aber bereits vor mehreren Jahrhunderten als Umschlagplatz für Waren aus dem gesamten nordeuropäischen Raum angesteuert – wodurch sich eine Vormachtstellung Stralsunds ergab. Es lohnt sich also, auch diesem Teil der Geschichte auf den Grund zu gehen.
Das Leben der Stadtbewohner kennenlernen
Das Marinemuseum präsentiert darüber hinaus zahlreiche Exponate, die sich rund um die Frage drehen, wie die Menschen in Stralsund im Verlauf der letzten Jahrhunderte gelebt haben. Vom einfachen Fischer bis zum international agierenden Geschäftsmann werden unterschiedliche Lebensentwürfe anhand realer Vorbilder dargestellt. Dank archäologischer Funde kann sogar der Alltag der frühesten Bewohner rekonstruiert werden, die erstmals jene Siedlung erschufen, die später als Stralsund weltberühmt werden sollte. Ergänzt wird die Dauerausstellung um Relikte, die Seefahrer aus aller Welt rund um Dänholm verloren haben und die dort im Meeresboden gefunden wurden.Gekonnt bewältigt das Museum die Kunst, den Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart zu spannen – und dabei insbesondere den Fokus auf die Seenotrettung zu legen. Denn noch immer geraten in jedem Jahr mehrere einhundert Menschen im Bereich der Ostseeküste in Lebensgefahr. Das Marinemuseum möchte den Blick seiner Gäste für die dabei auftretenden Risiken schärfen, ebenso aber das notwendige Wissen vermitteln, wie im Ernstfall hilfreich eingegriffen werden kann. Zu allen Ausstellungen werden nicht nur geführte Rundgänge angeboten. Vielmehr stellt das Meeresmuseum für Schulklassen unterrichtsbegleitende Materialien bereit, die zum Vertiefen des eben Gelernten genutzt werden können. Community: 0 Bewertungen
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