Die Staatsoperette Dresden
Die Dresdener Staatsoperette ist ein selbstständiges Operettenhaus. Es wurde 1947 gegründet. 2016 zog die Staatsoperette Dresden in neue Räumlichkeiten. Heute finden 700 Zuschauer in dem neuen Operettensaal Platz. Er befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des Dresdener Kraftwerks Mitte. Auf dem Spielplan stehen nicht nur Operetten, sondern auch Musicals und Spielopern. Zudem gibt es ein spezielles Angebot für Kinder und Jugendliche.
Die Geschichte der Staatsoperette
Die Dresdener Operette blickt auf eine 240 Jahre andauernde Geschichte zurück. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Dresden repräsentative Aufführungen. Viele Menschen waren kulturinteressiert. Im Februar 1945 wurde die Stadt durch einen Angriff schwer zerstört. Das kulturelle Leben Dresdens kam erstmalig zum Erliegen. Kurz nach Kriegsende eröffneten erste Theaterhäuser wieder ihre Türen. Auch neue Bühnen wurden gegründet. Die Bevölkerung sehnte sich nach Frieden und Unterhaltung. In dieser Zeit, kurz nach dem Krieg, kam es auch zur Eröffnung des Apollo-Theaters – den Vorgänger der heutigen Staatsoperette. In einem ehemaligen Gasthof namens Feenpalast, der vor Kriegszerstörung verschont blieb, begann im August 1947 der Umbau. Bereits im Oktober des gleichen Jahres kam es zur Uraufführung des Stücks „Die lustige Witwe“. Viele Jahre füllte das Theater seine Reihen.
Ende der 1990er kam das Apollo-Theater allerdings in eine finanzielle Schieflage. Das Stadtparlament verkündete 2002 die Schließung. Eine Protestwelle in der Bevölkerung leiste erheblichen Widerstand gegen den Beschluss. Der damalige Intendant Fritz Wendrich kämpfte gemeinsam mit Künstlern, Dresdner Bürgern und Politikern für die Rettung des Theaters. Bei einer Unterschriftenaktion kamen 107.000 Befürworter zusammen. Der Druck auf die Stadträte wurde so groß, dass sie im Dezember 2002 für den Erhalt der Operette stimmten. 2003/04 wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Vor vollen Reihen präsentierte das Ensemble dem Publikum ein fulminantes Operettenstück, das restlos begeisterte. Doch noch immer war ein Problem ungelöst: Ein neuer Standort musste her. Der Wunsch wurde lauter, dass das Theater zurück in die Mitte der Stadt ziehen sollte. Das Vorhaben führte zu endlosen Diskussionen. Eine Entscheidung wurde in den darauffolgenden Jahren immer wieder verschoben. Im Oktober 2010 kam es schließlich zu einer knappen Mehrheit für die Ausschreibung des neuen Standorts Kraftwerk Mitte.
Nach 25 Jahren der Diskussion konnte am 8. Juli 2014 der Grundstein für den Umzug in das neue Gebäude gefeiert werden. Nach zweijähriger Umbauphase feierte die Staatsoperette Dresden feierlich die Neueröffnung des Hauses am neuen Dresdener Standort. Zurück im Herzen der Stadt ist die Staatsoperette aus dem kulturellen Leben Dresdens heute nicht mehr wegzudenken – erst recht nicht bei dieser bewegten Geschichte des Hauses.
Spezielle Erlebnisse für Schulklassen
In der Dresdner Staatsoperette finden jede Saison Schulkonzerte statt. In diesem Jahr stehen am Spielplan die Stücke „Emil und die Detektive“, „Backstage“ sowie „Hänsel und Gretel“. Die Vorstellungen für Schüler und Schülerinnen sind zu vergünstigten Gruppenpreisen über die Webseite der Staatsoperette buchbar.
Zudem finden in und um die Staatsoperette regelmäßig Themen-Führungen statt, denn die Operette steht an einem sehr geschichtsträchtigen Ort. Das ehemalige Heizkraftwerk Mitte liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu bekannten Orten wie dem Dresdener Schießhaus und dem Herzogin Garten. Erfahren Sie beim Rundgang „Vom Licht aus Gas zum roten Feuer“ mehr über das altehrwürdige Industriegemäuer und seine Geschichte. Dabei erleben Sie die Entwicklung der Energieversorgung der Stadt von früher bis heute. Die Führungen dauern eine Stunde.
Außerdem gibt es pädagogische Programme für Schulklassen wie die Vor- und Nachbereitungsveranstaltungen beim Besuch eines Theaterstückes. Darüber hinaus finden zu dem Thema „Schule in der Staatsoperette“ weitere Veranstaltungen statt wie „Platz da – Schüler machen Operette“ oder dem Probenbesuch des Orchesters. Schauen Sie gemeinsam mit Ihren Schülern hinter die Kulissen der Staatsoperette – spannender könnte der Musikunterricht nicht sein. Überzeugen Sie sich selbst!